- 74 -Weyde, Tillman: Lern- und wissensbasierte Analyse von Rhythmen 
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Abbildung 4.4: Gruppierungsstrukturen, die den Grouping Well Formedness Rules der GTTM entsprechen (Lerdahl und Jackendoff1983, S. 35).


Durch die GWFR wird sichergestellt, daß eine zulässige Gruppierung einen Baum formt, in dem die Wurzel dem Stück, die Blätter den Noten und die inneren Knoten den Gruppen auf verschiedenen Ebenen entsprechen. Die Gruppen bilden auf jeder Ebene eine disjunkte Überdeckung der Sequenz. Diese Regeln stellen eine erhebliche Einschränkung dar und sind für polyphone Musik nicht geeignet, da die Stimmen eigenständige Abschnitte bilden können. Nicht zusammenhängende Gruppen in monophoner oder homophoner Musik können musikalisch sinnvoll sein. Sie können zum einen durch Streaming oder Figur-Grund-Effekte entstehen, wie bei virtueller Zweistimmigkeit, oder durch die Beziehung von Motiven, die z.B. gleiche Konfigurationen von Spitzentönen enthalten. Der erste Fall benötigt eine geeignete Vorverarbeitung, die die perzeptuell wirksamen Stimmen trennt. Der zweite Fall sollte sich in den Beziehungen der Gruppen widerspiegeln, denn zumindest bei Rhythmen ist es vermutlich nicht sinnvoll, auf der Ebene der perzeptuellen Gruppierung nicht zusammenhängende Gruppen anzunehmen. Man kann natürlich auch eine Analyse auf der Basis nicht zusammenhängender Gruppen vornehmen, wie es etwa Mazzola tut.54

Inwieweit diese die perzeptuelle Gruppierung widerspiegeln, wäre interessant, empirisch zu untersuchen. Unter den beschriebenen Voraussetzungen sind die Regeln für Rhythmen aber perzeptuell plausibel und zumindest als technische Beschränkungen unproblematisch. Abbildung 4.4 zeigt zwei Gruppierungshierarchien, die den GWFR entsprechen.

Um musikalisch unangemessene Gruppierungen wie die Alternative a) in der Abbildung von musikalisch sinnvollen wie der Alternative b) zu unterscheiden, werden die Grouping Preference Rules (GPR) verwendet. Sie versuchen unter Aspekten der Wahrnehmung, der kognitiven und der musikalischen Plausibilität die Bevorzugung musikalisch sinnvoller Gruppierungen zu erreichen.

GPR 1 Vermeide Gruppen mit nur einer Note.
  


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