Heute existieren unzählig viele
Anwendungsfelder,71
In Zukunft wird es auch noch etliche mehr geben und aus diesem Grund ist es wichtig,
Repositories, also Plätze, an denen die verschiedenen Sprachen (DTD’s, Schemata) abgelegt
und zur Verfügung gestellt werden können, zu schaffen. Diese sehr wichtige Aufgabe
sollte nicht-kommerziellen Interessen unterworfen sein. Eine bedeutende Rolle fällt dabei
der ›Organization for the Advancement of Structured Information Standards‹ (OASIS)
zu, die sich für die Verbreitung der vorhandenen offenen Standards einsetzt. Vgl. dazu http://www.oasis-open.org (Link vom 26.07.2004) sowie http://www.xml.org (Link vom
26.07.2004).
|
vom E-Commerce über Datenaustausch bis zum Publishing und gerade
in Bezug auf letzteres, und somit auf das Thema der vorliegenden
Arbeit, ergeben sich durch XML ganz neue Möglichkeiten des digitalen
Publizierens, durch die wir der in Kapitel 13 erwähnten Idee Mazzolas, eines
›EncycloSpaces‹,72
oder Enders Vergleich des Internets mit einer Art ›digitalen
Mediothek‹73
einen großen Schritt näher kommen. Wer zumindest Medien-neutral publizieren möchte,
der sollte inzwischen XML und verwandte Techniken beherrschen.
15.6.6. Stabilität: XML als Archivierungsformat
Auch in Bezug auf die Stabilität des Contents (vgl. Abschnitt 15.4) und eine langfristige
Archivierung (vgl. Abschnitt 15.5) des vorgehaltenen Contents spielt XML eine wichtige
Rolle. Diese soll in diesem Abschnitt kurz erläutert werden.
Elektronisches Archivieren bedeutet zunächst nur, den Content an einer dauerhaft
verfügbaren Stelle abzuspeichern und zugänglich zu machen, gleichgültig in welcher
Form. Betrachtet man wissenschaftliche Publikationen, so werden diese auf
entsprechenden Servern oft im PDF-Format abgelegt und vorgehalten. Hierbei
handelt es sich aber um eine rein layoutorientierte Auszeichnung eines Textes. Die
mehrdimensionalen Möglichkeiten von Online-Publikationen werden so nicht genutzt,
zudem können so beispielsweise keine Audio-, Videobeispiele oder interaktiven
Notengrafiken eingebunden werden. An ihrer Stelle stehen dann in der Publikation meist
grafische Platzhalter. In gewisser Weise spiegelt eine solche Speicherung die
Zweidimensionalität des Papiers wider.
Wird der Content jedoch im XML-Format gespeichert, so wird neben dem Inhalt noch
die innere Struktur des Dokumentes abgelegt. Hinsichtlich einer Publikation entspräche
das etwa die Semantik des Textes. So wird eine zusätzliche Dimension erzeugt, die der
Zweidimensionalität des Papiers weit überlegen ist. Zum Beispiel bietet sich durch
diese zusätzliche Informationsebene die Möglichkeit, in einem elektronischen
Archiv, eine Maschine den Datenpool nach bestimmten Kriterien durchsuchen zu
lassen. Das XML-Format bietet außerdem die Möglichkeit einer automatischen
Poststrukturalisierung und zudem erfüllt es wichtige Bedingungen eines zuverlässigen
und sicheren Fundaments für eine Langzeitarchivierung – insbesondere bezüglich
zukünftiger technischer Weiterentwicklungen. Letzteres ist bei der Archivierung in einem
Format wie DOC oder PDF nicht gegeben, da man bei der Wahl eines proprietären
Formats immer von den entsprechenden Firmen abhängig ist. Zudem ist nicht
sicherzustellen, dass es in gewisser Zeit einen bestimmten Fonds noch gibt bzw. dass
die spezielle Software diesen dann immer |