ergibt sich für den
Nutzer die komfortable Möglichkeit, z. B. durch eine fachliche Vorauswahl, die
Menge des zu durchsuchenden Contents im Vorhinein einzuschränken oder
einen Überblick über vorhandenen Content zu einem bestimmten Thema zu
erhalten.
15.4. Stabilität der Informationen
Einen weiteren sehr wichtigen Punkt nimmt die Stabilität der Informationen ein.
Elektronische Publikationen oder, weiter gefasst, digital vorgehaltener Content nehmen
einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Die dauerhafte Aufbewahrung und
Zugänglichkeit des Contents stellt gerade für Online-Verlage, Bibliotheken, Universitäten,
Archive, Museen etc. eine der Hauptanforderungen dar. Digital publiziertes
Wissen23
Digital publiziertes Wissen wird eines der wichtigsten kulturellen Erbgüter sein, die wir
nachfolgenden Generationen hinterlassen.
|
muss in jedem Fall auch unter den Bedingungen eines sich immer schneller vollziehenden
Technologiewandels dauerhaft verfügbar sein.
Zur Sicherstellung einer Langzeitarchivierung von digitalem Wissen
existieren bereits verschiedene Projekte. Unter anderem fördert das
BMBF24
im Rahmen des Aktionsprogramms ›Innovation und Arbeitsplätze in der
Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts‹ mit dem ›Kompetenznetzwerk
Langzeitarchiviereung und Langzeitverfügbarkeit digitaler Quellen in Deutschland‹ eine
Initiative wesentlicher Akteure aus dem Bibliotheks-, Museums- und Archivwesen unter
Federführung Der Deutschen Bibliothek.
Folgende Fragen sind hier von besonderer Relevanz:
- Welche Kriterien werden für vertrauenswürdige digitale Archive angelegt?
- Wie sehen Zertifizierungsverfahren für Archivserver aus?
- Welche Auswahlverfahren werden für die Archivierung digitaler Quellen angelegt?
- Welche Grundsätze gilt es bei der Langzeitarchivierung zu beachten?
Ein weiteres Problem in Bezug auf die Langzeitarchivierung stellt das UrhG dar. Um
eine Langzeitarchivierung gewährleisten zu können, ist es unabdingbar, Kopien
anzufertigen und Publikationen bzw. digitalen Content in regelmäßigen Abständen an
aktuelle Datenformate, Betriebssysteme und Datenträger anzupassen. Allerdings wird
die Verbreitung von Kopien seitens der Industrie zunehmend mit Kopierschutz- und
Digital Rights Management Systemen erschwert. Im Urheberrechtgesetz ist das Verbot
einer Umgehung solcher technischer Schutzmaßnahmen festgelegt. Unter anderem betrifft
das auch Die Deutsche Bibliothek, die dadurch in ihrem Sammel-, Bereitstellungs- und
Archivierungsauftrag behindert wird. Im UrhG sind allerdings so genannte
Schrankenregelungen vorgesehen, nach denen der Zugang zu geschützten Werken zu
bestimmten Zwecken, wie z. B. für wissenschaftliche und kulturelle Nutzungen, zulässig
ist. Die letzte Novelle des Gesetzes, deren Regelungen im September 2004 in Kraft
getreten sind, sieht hierfür ausdrücklich |