Kombiniert man zwei solcher Farben, so entsteht eine neue. Wenn dabei Weiß entsteht,
handelt es sich bei den Ausgangsfarben um so genannte Komplementärfarben (z. B.
Blau und Gelb). Zur Beschreibung der verschiedenen Farben (meist in Abhängigkeit von
ihrer Wellenlänge) existieren verschiedene Farbmodelle. Diese basieren auf Grundfarben
wie z. B. Rot, Grün und Blau. Normiert man diese nun (R + G + B = 1), dann lässt sich
jede Kombination durch Angabe von zwei Parametern beschreiben. Da sich aber mit
natürlichen Farben nicht alle prinzipiell möglichen Farben darstellen lassen, wurden
1931 durch den CIE-Standard (Commission Internationale l’Éclairage) drei
künstliche Grundfarben festgelegt, mit denen alle sichtbaren Farben erzeugt werden
können.
Für die Verarbeitung von Farbinformationen in einer Farbgrafik wurden
unterschiedliche Farbsysteme definiert. Das bekannteste ist das RGB-Modell. Es
basiert auf dem Aufbau der menschlichen Netzhaut. In ihren Zapfen werden beim
Eintreffen je 3 verschiedene Pigmente mit einer unterschiedlichen Empfindlichkeit für
verschiedene Wellenlängen stimuliert. Die Pigmente sind auf die Wellenlängen
630nm (Rot), 530nm (Grün) und 450nm (Blau) ›geeicht‹. Die menschliche
Wahrnehmung einer Farbe basiert auf dem Vergleich der Intensität dieser drei
›Grundfarben‹.
Das RGB-Modell lässt sich mit Hilfe eines Einheitswürfels (vgl. Abbildung 10.11)
darstellen. Der Ursprung (0,0) stellt die Farbe Schwarz dar. Auf der Diagonalen, die
vom Ursprung zum Punkt (1,1,1) (Weiß) verläuft, lassen sich die verschiedenen
Graustufen darstellen.
Wie in Abbildung 10.12 zu sehen ist, lassen sich mit Hilfe eines solchen Einheitswürfels
alle Farben darstellen. Jeder Farbpunkt innerhalb der Grenzen des Würfels wird
durch ein Tripel (R,G,B) bestimmt, wobei die Werte für R, G und B zwischen 0
und 1 liegen. Folglich kann eine beliebige Farbe Cλ in RGB-Komponenten
als
![Cλ = RR + GG + BB](../dissdruck43x.png) | (10.22) |
dargestellt werden. Da die Summe der vollen Farbanteile aller Farben Weiß ergibt,
nennt man dieses Farbsystem auch additives Modell. An Stelle der Abstufung im reellen
Wertebereich [0,1] verwendet man häufig 256 Abstufungen in Form ganzer Zahlen im
Bereich {0,1,…,255}, die in einem Byte kodiert werden. Folglich besteht eine
Farbkodierung aus drei RGB-Bytes.
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