3 leicht
betont und 2 und 4 unbetont) oder explizit angegeben (z.B.
![3+38+2](../DissDruck1219x.png)
mit 1, 4 und 7
betont).
In bezug auf die Gewichtung der Zeitpunkte kann man ein kontinuierliches Modell
verwenden, wie etwa eine Cosinusfunktion, um die unterschiedlichen Grade der Betonung
zu den Zeitpunkten zwischen den Schlägen zu beschreiben:
![( )
g(t) = 1+ 1 cos 2p-(t- t0) .
2 2 a](../DissDruck1220x.png) | (2.6) |
In von Menschen gespielter Musik stimmen die gespielten Noten normalerweise nicht
genau mit dem periodischen Raster des idealen Grundschlags oder Metrums überein. Der
Hörer folgt den Abweichungen zu einem gewissen Grad, indem er seinen Grundschlag
in Periode und Offset verändert. Diese Veränderungen führen aber nicht zu
einer vollständigen Übereinstimmung, es bleiben Abweichungen zwischen den
Grundschlägen und den Noten. Diese Abweichungen werden in der Musiktheorie als
Agogik bezeichnet, in der Musikpsychologie hat sich der Begriff expressive timing
etabliert. Sie entstehen zum einen aus zufälligen, unbeabsichtigten zeitlichen
Schwankungen und Ungenauigkeiten des Spiels und zum anderen aus der musikalischen
Interpretation des Spielers. Damit sind hier alle bewußten und unbewußten Vorgänge
gemeint, mit denen der Spieler seine Vorstellung der Musik in die Ausführung
übersetzt.
Mazzola spricht in diesem Zusammenhang von musikalischer und physikalischer
Zeit,72
die er mit Hilfe der Zeitfluß-Funktion aufeinander abbildet. Mit musikalischer Zeit meint
Mazzola eine Darstellung relativ zu einem metrischen Raster. Diese Darstellung wird im
folgenden
metrische Zeit genannt, während die
physikalische Zeit die tatsächlich
klingende Einsatzzeiten bezeichnet. Wenn keine Kennzeichnung erfolgt, ist die
physikalische Zeit einer Note gemeint. Die Bezeichnungsweise ›musikalische
Zeit‹ wird hier nicht verwendet, da sie wertend interpretiert werden und zu
Mißverständnissen führen kann. Die darin sich widerspiegelnde Bevorzugung der
metrischen Zeiten gegenüber den real gespielten ist problematisch, da die klingende
Realisation für den Großteil aller Musik die wesentliche ist, zumindest für alle
Musik, die keine Notation hat. Auch auf der kognitiven Ebene ist fraglich, ob
die metrische Ordnung für die Musik wesentlicher ist als die real gespielten
Zeiten.
73
Eine abschließende Beantwortung dieser Frage ist allerdings nicht Gegenstand
dieser Arbeit, deshalb wird hier der weniger kontroverse Begriff metrische Zeit
verwendet.
Im folgenden wird eine Sequenz mit metrischen Einsatzzeiten als metrische Sequenz
bezeichnet:
Definition 2.5.4 Eine metrische Sequenz hat die Eigenschaft:
![ni = t + n-, n,m (- Z, m /= 0 A ni (- S,
E 0 m](../DissDruck1221x.png) | (2.7) |