Der Bell-Sound, der verantwortlich ist für den Grundbeat, wird von der Wheep-Snare-Schicht rhythmisch unterstützt.

Die Bassdrum hat einen ganz besonderen Touch, denn sie steht in einem sehr abstrakten Verhältnis zur Rhythmussektion: Als Dreiertakt zu hören, klingt sie immer versetzt zu der sonst eigentlich geraden Rhythmussektion. Mittels Notation wird deutlich, dass sie sich dennoch im Vierertakt bewegt und ihr Charakteristikum durch das Überbinden des letzten im Takt befindlichen Notenwertes erhält und jeweils zwei Notenwerte über drei (Grund-)Schläge positioniert sind.

Wie die wesentlichen Elemente der Rhythmussektion in der Noten-Transkription aussehen, zeigt Abbildung 7.1.

Abb. 7.1: Noten-Transkription charakteristischer Komponenten eines Gabber-Tracks.

Grundsätzlich entscheidend bei »I.D. 12« ist der Kontrast zwischen der im Dreierrhythmus wahrgenommenen Bassdrum und den restlichen im Viererrhythmus wahrgenommenen Sounds. Hinzu kommt das Knarzen, das sich rhythmisch größtenteils zwischen den beiden Ebenen ansiedelt. Dadurch entsteht eine permanent zerrissene und zugleich gespannte Atmosphäre, die im Verlauf des Tracks immer bestehen bleibt und sich gerade bei hoch ausgepegeltem Cut-Off-Knarzen verstärkt.

Der Grundrhythmus liegt entgegen der üblichen Musizierpraxis im Techno also nicht auf der Bassdrum, sondern auf der rhythmischen Behandlung der verbleibenden Klänge. Tonangebend ist der Bellsound, der deutlich den Viererrhythmus markiert. Er erklingt auf den ersten drei Hauptzählzeiten, und pausiert auf der vierten Zählzeit. Genau in diese Pause geben die HiHats den Auftakt, was wiederum den Vierer-Rhythmus intensiviert. In dieser Hinsicht akzentuieren auch Wheep und Snare durch ihre eindeutige Platzierung auf dem zweiten und vierten Grundschlag. Dem ersten Höreindruck zufolge erweist sich die Handhabung der Bassdrum als ungewöhnlich, weil sie sich durch den gesamten Track triolisch anhört. Bei genauerem Hinhören und durch die Noten-Transkription zeigt sich, dass sich die Bassdrum-Figur alle drei Vierertakte wiederholt. Immer wieder den Grundrhythmus umspielend verlässt das Cut-Off-Knarzen die Hauptzählzeiten und siedelt sich