Dem Motiv mutet der Ausdruck einer großen, von außen auf den Hörer einwirkenden
und einpeitschenden Macht an. Die folgenden Bewegungsimpulse machen dies deutlich,
denn sie zwingen den Hörer in die Bewegung, die der Tonsatz vorführt. Sie
bewegen den Hörer nicht alleine, sondern »alles um ihn herum«. Dies zeigt
sich sogleich in der Partitur, in der nämlich auch alle anderen Instrumente
bei der Gestaltung des ersten Themas (Takt 9–12) in d-Moll in einem Fugato
nacheinander in Bewegung kommen. Zunächst setzen die zweiten Violinen im
Pianissimo ein (Takt 9), wobei die Oboen jeweils die Eins akzentuieren,
gefolgt von den Klarinetten und den Bratschen in Takt 13 (vgl. Abbildung
11.18).114
Die Fuge, so bezeichnet es Seidel, ist der Ausdruck einer »primitiven Sozialisierung.« Die Gewalt geht vom Rhythmus aus: »Wer die Trommel schlägt, bleibt im Dunkeln.«115 Nach und nach erfaßt diese Bewegung des Hauptthemas das gesamte Orchester (Takt 21–77). Beethoven entgrenzt die musikalische Bewegung. Er komponiert einen fast pausenlosen Satz. Pausen gibt es grundsätzlich nur zwischen den Teilen der Großform des Scherzos. Das Kopfmotiv bildet bei der Ausspinnung des Hauptthemas einen endlosen Rapport. Damit dominiert der primitivste Faktor des klassischen Satzes – das einförmige Metrum. Einförmig ist indessen nicht nur die |