- 97 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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Tempo in einem starkem Kontrast zum Rest der Etüde, so dass das Ausmaß der Verformung des Notentextes an diesen Stellen noch im Rahmen des musikalisch sinnvollen bleiben kann, ohne dass dadurch andere Teile der Etüde zu stark beeinflusst werden.
Noten der linken Hand (ohne Rollentausch)

Die Gewichte, die durch eine metrische Analyse der Noten der linken Hand entstanden sind, besitzen drei auffallende Eigenschaften. Die erste ist eine deutliche und systematische Hervorhebung jeder Sechzehntelnote des rhythmischen Hauptmotivs durch eine charakteristische kleine Gewichtung (Abbildung 7.9). Es wäre durchaus vielversprechend, diese Eigenschaft bei der Performance akustisch umzusetzen, um z. B. die Artikulation der linken Hand zu verändern. Leider lassen aber die beiden anderen Eigenschaften einen solchen Einsatz nicht zu.



Abbildung 7.9: Auffallend kleine Gewichtungen der Sechzehntelnoten ([2, -1], T. 3–15, Ansicht aus der PerformanceRubette).


Die zweite Eigenschaft dieser Gewichte besteht in der Einteilung der Etüde in blockähnlichen Gestalten, die auch hier mit den Resultaten der traditionellen Analysen unvereinbar ist. In allen Gewichten mit einer mllm ab 72 aufwärts oder einem mp von 2 gibt es einen bedeutenden Unterschied zwischen den (kleinen) Gewichtungen vor T. 41 und den anderen (Abbildung 7.10 oben), wobei die Gewichtungen der T. 41–44 in den meisten Fällen noch herausragender als die restlichen sind. Diese Eigenschaft findet sich auch, wenn auch weniger ausgeprägt, in allen Gewichten mit einem mp von 1 oder einer mllm zwischen 45 und 72 (Abbildung 7.10 unten), sowie in einigen anderen Gewichten, die im zweidimensionalen Raum [mllm, mp] unregelmäßig verteilt sind (z. B. [2, -1]). Die traditionellen Analysen haben zwar T. 41 als sehr wichtigen Einschnitt in den Verlauf der Etüde definiert (siehe S. 153), aber das Gewicht zeigt an dieser Stelle nur ein Davor und ein Danach, was im Hinblick auf eine Interpretation nicht geeignet erscheint.

Die dritte Eigenschaft der Gewichte dieser Versuchsreihe betrifft den Verlauf der Gewichtungen in den T. 41–44, 61–68 und 85–88, in denen die linke Hand in Sechzehntelsextolen spielt. Dieser Verlauf ist nicht nur von Gewicht zu Gewicht, sondern selbst innerhalb eines Gewichtes von Abschnitt zu Abschnitt unregelmäßig. Die Wendepunkte der Gewichtungskurve im Gewicht [2, -1] sind beispielsweise in T. 41–44 abwechselnd nach einer oder nach drei Noten in eine Richtung (Abbildung


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