durch die Serie ›Mr. Magoo‹ und den
späteren Film ›Gerald McBoing Boing‹ (1951), über den die ›Times‹ folgendes
berichtete:27
»Everything about the film is simple but highly stylized: bold line drawings,
understated motion, striking color and airy design in the spirit of modern
poster art, caricatured movements and backgrounds as well as figures. […]
Little Gerald’s talents are too specialized for many other stories, but in its
own way, his ›Boing!‹ may prove as resounding as the first peep out of
Mickey Mouse.«
Der schnelle Verfall des Cartoons zum Billigprodukt, das nichts mehr mit der
ursprünglichen Idee und den erfolgreichen Filmen zu tun hatte, ist nicht zuletzt auf die
Verbreitung des Fernsehers in den fünfziger Jahren zurückzuführen. Viele Filmverleiher
sahen im Fernsehen eine neue Möglichkeit Geld zu verdienen und vermieteten
alte Schwarz-Weiß-Cartoons an die örtlichen Fernsehstationen. 1955 hatten
bereits mehr als 400 Sender Cartoons fest im Programm verankert, häufig in
Kindersendungen. Schon nach kurzer Zeit war das Material verbraucht und
es mussten neue Filme her. An dieser Stelle griff man auf den UPA-Stil der
›limited animation‹ zurück, der wie geschaffen fürs Fernsehen zu sein scheint.
Das erste Zeichentrickformat, das ausschließlich für das Fernsehen produziert
wurde, war ›Crusader Rabit‹ (1949). Diese Cartoonshow kostete nur 2.500$
pro neunzehneinhalb Minuten. Die günstigen Kosten kamen durch die geringe
Anzahl an Einzelbildern zustande: im Schnitt erfolgten Bewegungen nur alle vier
Sekunden.28
Aber genau diese billige Produktionsweise führte zum Verfall des Cartoons: »Television, which
might have been a spawning ground for great new animated films, became the cartoons graveyard
instead.«29
Der Cartoon war nun keine Kunstform mehr, sondern degradierte zum
billigen Massenprodukt, zum ›illustrierten Radio‹, wie Maltin weiter
feststellt:30
»Limited animation, as it came to be known, paved the way for a systematic
destruction of the cartoon art form. By reducing movement to a bare
minimum, eliminating personality animation and nuance, and emphasizing
slickly made sound tracks, this form of production earned the nickname
›illustrated radio‹.«
Die neue Methode der ›limited Animation‹ ermöglichte die Gründung vieler neuer
Studios, die auf die neuen Billigprodukte setzten und hofften, mit diesen Geld zu
verdienen. Folglich kam es in den sechziger Jahren zu einer regelrechten Überflutung des
Marktes mit Zeichentrickserien. Das Geschäft mit Kino-Zeichentrickfilmen hatte in
diesen Jahren große Schwierigkeiten. Durch die Kürzung der Budgets sahen die
Kinokurzfilme den Produktionen für das Fernsehen immer ähnlicher und wurden so
selbst überflüssig. Die einzige Ausnahme bildete das 1963 gegründete Unternehmen
DePatie-Frelent Enterprises, das das Gebäude von Warner Brothers mietete, als diese die
Cartoon-Produktion einstellten. DePatie-Frelent Enterprises |