stellte zunächst
TV-Werbespots her, bis Regisseur Blake Edwards an sie herantrat und um den Entwurf
eines Zeichentrickvorspanns für seinen Spielfilm ›The Pink Panther‹ (United Artists, UA
1963) bat. Dieser Entwurf war es, der der Firma den finanziellen Erfolg brachte und in
den siebziger Jahren waren sie sogar die einzigen, die neue Cartoons auf den Markt
brachten.
Im Fernsehen hob sich auch eine Serie durch eine gut konzipierte Story und ausgefeilte
Gags von den restlichen Billigproduktionen ab: »The Flintstones« (ABC 1960). Diese
Serie hielt sich sogar jahrelang im Abendprogramm. Eine weitere Einnahmequelle im
TV-Geschäft waren die so genannten ›Specials‹, die zum einen eine längere Sendezeit –
meist 60 Minuten – hatten und zum anderen von den Fernsehsendern in Auftrag gegeben
wurden. Diese Cartoons wie z. B. ›Mr. Magoo’s Christmas Carol‹ (1962), ›A Charlie
Brown Christmas‹ (1965) oder ›Dr. Seuss’ How The Grinch Stole Christmas‹
(1966) erreichten ein großes Publikum, da sie zur Prime Time ausgestrahlt
wurden.
Zielgruppe der vielen TV-Cartoons waren nun – eigentlich eher ungewollt – Kinder, da
die Cartoons bis auf wenige Ausnahmen zum großen Teil im Vormittags- und
Nachmittagsprogramm liefen. Eine beliebte Sendezeit war der Samstagvormittag
und die 1966 von der CBS zuerst eingeführten ›saturday morning cartoon
shows‹31
Hier wurden neun halbstündige Zeichentrickshows hintereinander gezeigt.
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erfreuten sich außerordentlicher Beliebtheit, so dass andere Sender
diesem Beispiel folgten und der Sendetermin bald als ›jungle of
competition‹32
bezeichnet wurde. Durch die neue Zielgruppe wurde schnell die Forderung nach einer
Zensur laut. Viele Produzenten und Zeichner mussten sich mit Kritik aufgrund der
dargestellten Gewalt in ihren Cartoons auseinandersetzen. Oft mussten sogar ganze
Stellen umgeschrieben werden, um den bloßen Anschein von Gewalttätigkeit zu
vermeiden. Die Kritiker ließen dabei aber außer Acht, dass die Cartoons eigentlich für
das Abendprogramm bzw. für das Vorprogramm im Kino geschrieben wurden und so
nicht für Kinder, sondern für Jugendliche und Erwachsene konzipiert waren. Sie hatten
eigentlich keinen Bildungsauftrag, sondern waren vielmehr eine Kunstform zu
Unterhaltungszwecken.33
Bis auf die ›specials‹ wagte sich außer Disney niemand an abendfüllende Zeichentrickfilme,
da dieses Format als sehr risikoreich eingeschätzt wurde. Erst 1968 kam mit ›Yellow
Submarine‹34
Vgl. hierzu Fred Ritzel: ›Die animierte Utopie: ›Yellow Submarine‹ (1967) und die Rettung der
Gesellschaft‹ in Band 4 von [Rother(1997), S. 135–153].
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der erste abendfüllende Spielfilm auf den Markt. Der Erfolg dieses bahnbrechenden
Filmes ist natürlich nicht zuletzt auf die Popularität der Beatles zurückzuführen. Durch
die Verknüpfung der artifiziellen, unwiderstehlichen Musik mit den visuellen
Neuerungen, beeinflusste ›Yellow Submarine‹, der unter der Regie von George Dunning
entstand, die Entwicklung über viele Jahre hinaus und legte den Grundstein für weitere
abendfüllende Kinoproduktionen.
Ein Name, der eng mit den siebziger/achtziger Jahren verbunden wird, ist Ralph
Bakshi, der als Regisseur von ›Fritz the cat‹ (1971) und ›Heavy Traffic‹ bekannt wurde.
Diese beiden Filme erlangten allein schon aufgrund der Tatsache, dass sie die ersten
Zeichentrickfilme nur für Erwachsene waren eine gewisse Berühmtheit. In den achtziger
Jahren hatte ein weiterer abendfüllender Kino-Zeichentrickfilm |