Brothers orientierte, zogen diese Figuren das Publikum in ihren Bann.
Im Gegensatz zu den stummen Trickfilmen waren die Tontrickfilme von
schnellem Erzähltempo, voller Slapstick und mit der in späteren Jahren
häufig kritisierten Gewalt gespickt. Die Mischung dieser Elemente war es
aber, die das Kinopublikum in Begeisterung versetzte.«
Der zweite abendfüllende Spielfilm Disneys war ›Pinocchio‹. »›Pinocchio‹ might have
lacked ›Snow White’s‹ heart appeal, but technically and artistically it was
superior.«21 ,
so Disney selbst über seinen Film. Auf ein weiteres Meisterstück aus dem Hause Disney
sei an dieser Stelle noch gesondert eingegangen. Mit ›Fantasia‹ (1940), dessen
Originaltitel eigentlich ›Concert Feature‹ lautete, gelang es Disney und seinem Team,
dem Medium Sound einen gleichrangigen Stellenwert einzuräumen. Für diesen Film
engagierte er den berühmten Dirigenten Stokowski. Der Entstehung des Films
liegt eine Folge der ›Silly Symphonies‹ zugrunde, die schon einmal, damals mit
Mickey Mouse in der Hauptrolle, ein Musikstück illustrierte: ›The Scorer’s
Apprentice‹22
In diesem Film wird das gleichnamige Stück von Paul Dukas, das wiederum das gleichnamige
Gedicht Goethes ›Der Zauberlehrling‹ vertont, illustriert.
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.
Ungewissheit war das Schlagwort, dass in der nun folgenden Zeit viele Studios
begleitete. Durch den Ausbruch des zweiten Weltkrieges blieben z. T. erhebliche Profite
aus dem europäischen Raum aus, die notwendig für die weitere Entwicklung der Studios
waren. Amerikas Eintritt in den Krieg sorgte 1941 schließlich sogar dafür, dass es sehr
schwer wurde, an z. B. Farbfilmmaterial zu kommen. Zudem wurde von der
Regierung befohlen, zeitgenössische Filme herzustellen, die das Thema Krieg zum
Inhalt hatten. Die beiden letzten Disney-Filme, die unversehrt, trotz Krieg und
Streik23
und weiterer Probleme in die Kinos gelangen, waren ›Dumbo‹ (1941) und ›Bambi‹
(1942).
Der zweite Weltkrieg hinterließ seine Spuren auch in Bezug auf die Thematik
der Filme. Von der Regierung veranlasst, erschienen Filme wie ›The Fuehrer’s
Face‹ (Disney 1943), ›Bugs Bunny’s Bond Ralley‹ (Warner 1943), ›Draftee
Daffy‹24
»War-related gags and slogans found their way into many Warners’ Cartoons during this
time. […] One of the best of these ›home front‹ wartime cartoons is Clampett’s »Draftee
Daffy«, in which the loony duck tries to avoid a mousy little man from the draft board
who’s determined to serve Duffy with his ›Greetings‹ notice.«, zitiert nach [Maltin(1980),
S. 251]
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(Warner 1944) oder die Filme der Reihe ›Red Riding
Hood‹25
»But the ›Red Riding Hood‹ films went on to become something of a course célèbre. They were
tremenduously popular with military audiences during World War II and caused quite a stir back
home aswell.«, zitiert nach [Maltin(1980), 287].
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(MGM).
Ab Mitte der Fünfziger Jahre wurde ein neuer Zeichenstil kreiert, nicht zuletzt um die
bislang enormen Produktionskosten voll animierter Trickfilme zu verringern. Die ›limited
animation‹, bei der es sich um eine schlichte Reduzierung der einzelnen Bilder (cels)
handelt, zeichnete sich durch einen schlichteren eckigeren und kantigeren Stil aus: »We
went for very flat stylized characters instead of the global three-dimensional
Disney-charakters.«26
John Hubley, Zeichner bei der UPA zitiert nach [Maltin(1980), S. 321].
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Der neue Stil wurde bei der UPA (United Productions of America) geboren und brachte
zunächst großen Erfolg, nicht zuletzt |