- 254 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (253)Nächste Seite (255) Letzte Seite (360)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

allerdings, dass sie (bislang) nur eine vermutete Haltbarkeit von ca. 30 Jahren haben. Ein Magnetband besitzt hingegen eine durchschnittliche Haltbarkeit von ca. 70 Jahren.35
35Vgl. dazu Anschnitt 6.2. Bei Bändern besteht allerdings die Gefahr, dass sie leichter reißen können.
Allerdings wird ständig daran gearbeitet, die Haltbarkeit optischer Speichermedien zu erhöhen.

Bei der zweiten Möglichkeit, der Migration, werden die Daten von einer Soft- bzw. Hardwarekonfiguration auf eine neuere übertragen. Dabei wird das digitale Dokument in ein aktuelleres Standardformat konvertiert.36

36So wurde die im Schott-Verlag erschienene, interaktive und adaptive Software ›Computerkolleg Musik – Gehörbildung‹ (vgl. [Enders und Weyde(1999)] sowie http://www.schott-music.de (Link vom 1.03.2004)) zuerst für den Atari geschrieben und nach der zunehmenden Verbreitung des PC für diesen migriert.
Das Verfahren der Migration setzt sich im Einzelnen aus drei unterschiedlichen Prozessen zusammen: dem Copying, dem Reformatting und der Conversion. Als vorteilhaft erweist sich hier der schnelle und unkomplizierte Zugriff auf das Dokument und die Daten, da der Nutzer mit der aktuellen Soft- und Hardware vertraut ist. Diese Methode ist allerdings sehr arbeitsintensiv und somit auch teuer.37
37Bei dem bereits erwähnten Lernprogramm ›Computerkolleg Musik – Gehörbildung‹ hat der Autor dieser Arbeit selbst mitgearbeitet und weiß, wie zeitaufwendig und kostenintensiv eine solche Migration ist.
Zudem müsste eine Migration ungefähr alle 10–20 Jahre durchgeführt werden, um immer auf dem aktuellen Stand der Soft- und Hardwarekonfigurationen zu bleiben. Des Weiteren muss die entsprechende Hard- und Software beschafft werden, was unter Umständen auch nicht billig ist. Zudem wird nicht jede Software weiterentwickelt wird.38
38Ein Beispiel hierfür ist das ebenfalls im Schott-Verlag erschienene interaktive ›Lexikon Musikautomaten – Encyclopedia of Mechanical Musical Instruments‹ (vgl. [Reuter et al.(2000)Reuter, Enders und Jacobi] sowie http://www.schott-music.de (Link vom 1.03.2004)), an dem der Autor dieser Arbeit ebenfalls mitgewirkt hat. Dieses Lexikon wurde mit der Software ›Toolbook‹ geschrieben, die heute nicht mehr weiterentwickelt wird. Die Ergänzung/Aktualisierung des Lexikons sowie die Migration stellt ein großes Problem dar.
Und es kann sein, dass – ähnlich wie beim Copying – das Layout sowie inhaltliche Funktions-Zusammenhänge verloren gehen.

Die dritte Möglichkeit stellt die Emulation dar. Im Prinzip handelt es sich hier um eine Nachbildung einer Umgebung: die alte Systemumgebung oder Software wird in einer neuen Hard- bzw. Software imitiert, so dass die alte Software in der neuen Umgebung funktioniert bzw. lauffähig ist.39

39Dieses Prinzip wird z. B. verwendet, um Software (meist beliebte Spiele mit Kultstatus, wie z. B. ›Packman‹,›Summergames‹ oder ›Pirates‹), die ursprünglich für die in den 80er Jahren sehr beliebten C64 (Commodore 64), Amiga 500 oder Atari geschrieben wurde, auf einem PC einzusetzen. Zudem kann mit Hilfe bestimmter Software z. B. das Microsoft Betriebssystem Windows auf einem Rechner mit einem Linux Betriebssystem emuliert werden.
Sehr vorteilhaft erweist sich bei dieser Möglichkeit, dass im Prinzip für jede Rechnergeneration nur eine Emulationssoftware entwickelt werden muss, um alle auf der alten Plattform basierenden Programme funktionsfähig zu erhalten. Als problematisch erweist sich allerdings, dass man, um eine solche Emulationssoftware zu entwickeln, fast die vollständigen

Erste Seite (i) Vorherige Seite (253)Nächste Seite (255) Letzte Seite (360)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 254 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium