- 153 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
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frühen achtziger Jahren von Helmut Schaffrath für monophone Musik entwickelt wurde.83
83Schaffrath entwickelte den Code für die Analyse einstimmiger Volkslieder aus Europa, Asien und Amerika. Bis 1994 wurden mehr als 14.000 Volkslieder mit diesem Code kodiert.

Neben den binären und den ASCII-basierten Formaten unterteilt Castan, wie bereits zu Eingang dieses Abschnitts erwähnt, die Datenformate zur Musiknotation noch in XML-basierte Formate.84

84Ein kurzer Überblick über XML findet sich in Abschnitt 15.6 der vorliegenden Arbeit.
Auch hier existieren sehr viele unterschiedliche, mehr oder wenig bedeutende Formate, die allerdings, wie bereits erwähnt, den Schwerpunkt eher auf die multimediale Repräsentation von Musik legen und nicht auf den reinen Notensatz. Ein guter Überblick über alle Formate findet sich auf der Website von Gerd Castan.85
85Vgl. dazu http://www.music-notation.info (Link vom 15.09.2004).
Die XML-basierten Formate bieten die Möglichkeit einer plattformübergreifenden Speicherung und Beschreibung strukturierter Daten. Da XML eine Metasprache zur Definition verschiedener Markup-Sprachen darstellt, besitzt es im Gegensatz zu z. B. HTML keine festgelegte Syntax. Folglich kann diese in Abhängigkeit von dem jeweiligen Anwendungsbereich individuell erstellt und gestaltet werden. Dies hat wiederum den großen Vorteil, dass der Datenaustausch auch in Bezug auf Weiterentwicklungen und Modifikationen enorm erleichtert wird.

Eines der wenigen Formate, das den Schwerpunkt eher auf den Notensatz legt, ist MusicXML. Das Format wurde von Recordare entwickelt und ist primär als Austauschformat für Notensatzprogramme gedacht. Es wird auf der dortigen Homepage als eine »Internet-friendly method of publishing musical scores, enabling musicians and music fans to get more out of their online music«86

86http://www.recordare.com (Link vom 25.09.2004).
beschrieben. Es kann aber auch für Analyse-, Retrieval- sowie für Performance-Anwendungen eingesetzt werden, denn inzwischen wurden in die Spezifikation auch performance-orientierte Daten wie z. B. MIDI oder Metadaten zur Struktur der Musik mit aufgenommen. Folglich eignet sich das Format auch als allgemeine Datenbasis für die Suche nach musikimmanenten Informationen.87
87Vgl. dazu [Gieseking(2002), S. 66].
Das Format ist für jeden frei verwendbar und wird bereits von über 35 Anwendungen unterstützt. David Hewson schreibt in der ›The Sunday Times‹ über MusicXML:88
88http://www.musicxml.org/xml.html (Link vom 20.09.2004). Hierbei handelt es sich um ein Zitat von David Hewson aus ›The Sunday Times‹ vom 29. August 2004.
»Word-processing and spreadsheet programs have been sharing formats for years, so you can write in one program and share your results with people who prefer something different. Finally, the musical world has realised [sic!] that it needs the same thing. Its name is MusicXML.«

In der Tabelle 9.2 sind die kompatiblen Programme bzw. die Anwendungen, die einen Im- und/oder Export von MusicXML unterstützen, aufgelistet. MusicXML basiert auf den zwei im akademischen Bereich am weitesten verbreiteten Formaten MuseData (vgl. Seite 153) und Humdrum (vgl. Seite 153).

An dieser Stelle endet nun der Abschnitt zum Thema Notensatz. Es bleibt festzuhalten, dass die meisten neueren Konzepte in Richtung multimediale Musikrepräsentation gehen, in der der reine Notensatz nur noch einen kleinen Bereich darstellt. Aus diesem Grund werden weitere XML-basierte Formate, die u. a. auch für den Notensatz tauglich sind, in Abschnitt ?? dieser Arbeit thematisiert.


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