- 9 -Wolff, Harry: Musikmarkt und Medien unter dem Aspekt des technologischen Wandels  
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (8)Nächste Seite (10) Letzte Seite (112)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

1.3.  Sampler, Synthesizer, MIDI, Sequenzer und Homecomputer – der technologische Wandel auf dem Gebiet der elektronischen Klangerzeugung, -organisation und -verwaltung

Sampler

Der vielleicht wichtigste spezielle Computer im Bereich der Klangerzeugung wird allgemein als ›Sampler‹ bezeichnet. Er kann jedes akustische Signal aufnehmen und abspielen. Der Sampler kann wie ein Kassettenrekorder gehandhabt werden, im Unterschied zu diesem erfolgt jedoch die Aufnahme nicht analog, sondern digital. Die aufgenommene Musik liegt somit in computerlesbaren Daten vor, die nachträglich nahezu beliebig bearbeitet werden können. Als Soundquelle können z. B gesungene oder gesprochene Worte, Geräusche aller Art oder Schallplatten und Compact Discs dienen. Gewissermaßen stellt das Samplen eine Kurzform des Harddiskrecordings dar. So kann eine aufgenommene Melodie gekürzt, wiederholt oder rückwärts abgespielt werden, das Tempo kann verändert, Effekte, wie z. B. Hall, hinzugefügt werden.

»Insbesondere ist auf die folgende technische Möglichkeit hinzuweisen: nimmt man einen einzelnen Ton, z. B. von einer Compact Disc, auf, so kann der Sampler diesen einzelnen Ton auf alle Tonhöhen umrechnen. Auf einer angeschlossenen Klaviertastatur kann der Musiker dann mit dem ursprünglich alleinstehenden Ton jetzt über den gesamten Tonumfang eigene Kompositionen spielen. Wird z. B. aus einer CD von Miles Davis ein einzelner Trompetenton herausgesampelt, so kann der Musiker nach einem kurzen Rechenbefehl mit der Trompete von Miles Davis eigene Ideen kreieren« (Klein 1992, 576).

Mit der Aufnahme eines einzelnen Tons steht also die gesamte Klangfarbe, der Sound eines Instruments, zur Verfügung. Somit könnte im Studio eine komplette Produktion von nur einer Person mit Hilfe des Samplers und der Tastatur beispielsweise in der Besetzung Schlagzeug, Baß, Klavier, Trompete und Gesang erstellt werden.

Synthesizer

In der Regel bestehen moderne Synthesizer aus zwei Teilen, der Tastatur und der Klangerzeugung. Besitzt der Synthesizer eine Klangerzeugung, aber keine Tastatur, so wird er als Expander bezeichnet (to expand = erweitern).3

3 Das ist nicht zu verwechseln mit dem Effektgerät ›expander‹ innerhalb der Tonstudiotechnik.
Eine Tastatur ohne Klangerzeugung wird als Masterkeyboard bezeichnet: Es handelt sich hierbei um eine Steuertastatur, mit der mehrere Expander oder andere Midi-taugliche Geräte angesteuert werden können. »Da moderne Synthesizer spezialisierte Computer sind, können sie auch mit anderen Computern kommunizieren und über geeignete Systeme wie PC, Atari oder MAC bedient werden. Software-Editoren verwalten Synthesizer-Daten, Sequenzer (sequence = Tonfolge, Melodiestück) dienen zur Aufzeichnung, Bearbeitung und Wiedergabe von Klängen, vergleichbar den alten

Erste Seite (i) Vorherige Seite (8)Nächste Seite (10) Letzte Seite (112)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 9 -Wolff, Harry: Musikmarkt und Medien unter dem Aspekt des technologischen Wandels