1.3. Sampler, Synthesizer, MIDI, Sequenzer und Homecomputer – der technologische
Wandel auf dem Gebiet der elektronischen Klangerzeugung, -organisation und
-verwaltung
Sampler
Der vielleicht wichtigste spezielle Computer im Bereich der Klangerzeugung wird
allgemein als ›Sampler‹ bezeichnet. Er kann jedes akustische Signal aufnehmen und
abspielen. Der Sampler kann wie ein Kassettenrekorder gehandhabt werden, im
Unterschied zu diesem erfolgt jedoch die Aufnahme nicht analog, sondern digital. Die
aufgenommene Musik liegt somit in computerlesbaren Daten vor, die nachträglich
nahezu beliebig bearbeitet werden können. Als Soundquelle können z. B gesungene oder
gesprochene Worte, Geräusche aller Art oder Schallplatten und Compact Discs
dienen. Gewissermaßen stellt das Samplen eine Kurzform des Harddiskrecordings
dar. So kann eine aufgenommene Melodie gekürzt, wiederholt oder rückwärts
abgespielt werden, das Tempo kann verändert, Effekte, wie z. B. Hall, hinzugefügt
werden.
»Insbesondere ist auf die folgende technische Möglichkeit hinzuweisen:
nimmt man einen einzelnen Ton, z. B. von einer Compact Disc, auf, so
kann der Sampler diesen einzelnen Ton auf alle Tonhöhen umrechnen.
Auf einer angeschlossenen Klaviertastatur kann der Musiker dann mit
dem ursprünglich alleinstehenden Ton jetzt über den gesamten Tonumfang
eigene Kompositionen spielen. Wird z. B. aus einer CD von Miles Davis
ein einzelner Trompetenton herausgesampelt, so kann der Musiker nach
einem kurzen Rechenbefehl mit der Trompete von Miles Davis eigene Ideen
kreieren« (Klein 1992, 576).
Mit der Aufnahme eines einzelnen Tons steht also die gesamte Klangfarbe, der Sound
eines Instruments, zur Verfügung. Somit könnte im Studio eine komplette Produktion
von nur einer Person mit Hilfe des Samplers und der Tastatur beispielsweise in der
Besetzung Schlagzeug, Baß, Klavier, Trompete und Gesang erstellt werden.
Synthesizer
In der Regel bestehen moderne Synthesizer aus zwei Teilen, der Tastatur
und der Klangerzeugung. Besitzt der Synthesizer eine Klangerzeugung,
aber keine Tastatur, so wird er als Expander bezeichnet (to expand =
erweitern).3
3 Das ist nicht zu verwechseln mit dem Effektgerät ›expander‹ innerhalb der
Tonstudiotechnik.
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Eine Tastatur ohne Klangerzeugung wird als Masterkeyboard bezeichnet: Es handelt sich
hierbei um eine Steuertastatur, mit der mehrere Expander oder andere Midi-taugliche
Geräte angesteuert werden können.
»Da moderne Synthesizer spezialisierte Computer sind, können sie auch
mit anderen Computern kommunizieren und über geeignete Systeme
wie PC, Atari oder MAC bedient werden. Software-Editoren verwalten
Synthesizer-Daten, Sequenzer (sequence = Tonfolge, Melodiestück) dienen
zur Aufzeichnung, Bearbeitung und Wiedergabe von Klängen, vergleichbar
den alten
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