- 10 -Wolff, Harry: Musikmarkt und Medien unter dem Aspekt des technologischen Wandels  
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Tonbandgeräten. Sequenzer- und Sampling-Software kann sich auch direkt im Synthesizer befinden. Ein gut ausgestatteter Synthesizer wird vom Hersteller oft, wie in der Computerwelt üblich, als workstation (= Arbeitsstation) bezeichnet« (Noll 1994, 117f.).

Die ersten kommerziellen Erfolge des Synthesizers als Massenartikel begannen mit den Moog-Synthesizern, deren erste Prototypen ihr Erfinder, der Amerikaner Robert Moog, 1964 vorstellte. Es handelte sich hierbei um analoge Instrumente, die nach dem Prinzip der Spannungsteuerung arbeiteten. Die monophonen Moog-Synthesizer besaßen eine Vielzahl von Reglern, die einerseits vielfältige Sounds ermöglichten, aber auch die Gefahr mit sich brachten, daß ein einmal gefundener guter Sound nicht mehr rekonstruiert werden konnte. Außerdem konnten nicht mehrere unterschiedliche Klangfarben gleichzeitig auf demselben Instrument verwendet werden. Dies führte zum Bestreben, Synthesizer zu entwickeln, die programmierbar sind. »Mit dem weltweiten Siegeszug der Mikroelektronik entstand der computergesteuerte Synthesizer. Eine gemeinsame Computernorm der führenden Synthesizerfirmen, midi (1981), zusammen mit dem für die Tonerzeugung neuen technischen Verfahren der Frequenzmodulation (FM), machte 1983 den digitalen Synthesizer DX 7 der Firma Yamaha weltweit zu einem der populärsten Synthesizer« (ebd., 127).

Nach Justus Noll besteht der Hauptvorteil der Digital- gegenüber der Analogtechnik in der Programmierbarkeit, die eine präzise Kontrolle aller Klangparameter ermöglicht. Darüber hinaus können alle Sounds per Knopfdruck abgerufen werden. Die neuen Methoden der Klangsythese – wie z. B. die Frequenzmodulation – hängen dagegen nicht ausschließlich vom digitalen Prinzip ab, sie könnten auch unter Verwendung analoger Technik realisiert werden. »In musikalischer Hinsicht haben digitale Synthesizer ihre analogen Vorgänger durchaus nicht überflüssig gemacht« (ebd., 134).

MIDI

Als MIDI (Musical Instrumental Digital Interface) wird die erste Kommunikationsschnittstelle für elektronische Musikinstrumente bezeichnet, die den Datenaustausch zwischen Instrumenten verschiedenster Hersteller erstmals ermöglichte. Führende Synthesizerhersteller wie z. B Sequential, Roland, Korg, Yamaha und Kawai hatten sich 1982 auf diesen Standard geeinigt. »Die dafür gegründete International Midi Association (IMA) veröffentlichte 1983 in Los Angeles die Midi 1,0 Specification, die seit 1988 in ihrer 4. Version vorliegt« (ebd., 140). Einer der wichtigsten Gründe für die Einigung der Hersteller auf die Midi-Norm, bestand wohl darin, daß hierdurch keine Firmeninteressen und Marktanteile gefährdet erschienen (vgl. Stange 1988, 276f.).

»Mikroprozessoren, die seit Beginn der 80er Jahre zur Soundparameter-Speicherung herangezogen werden, ermöglichen schnell und zuverlässig die Umwandlung von Tasteninformationen und anderer vom Spiel abhängiger Parameter in digitale Codes. Diese werden zusammen mit den sog. ›System-Exklusiv-Meldungen‹, Informationen über Programm-(Sound-)Umschaltungen, Echtzeit-Daten (MIDI-Clock) zur Synchronisation mit Sequenzern o. ä.,


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