- 81 -Wolff, Harry: Musikmarkt und Medien unter dem Aspekt des technologischen Wandels  
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Zmeck rechnet mit 200.000 Fernsehkunden bis Ende des Jahres 1996; zur Jahrtausendwende hält er die Anzahl von drei Millionen Abonnenten für erreichbar. Bis zu diesem Zeitpunkt soll eine Milliarde Umsatz verbucht, das Unternehmen mit positiven Jahresergebnissen in dreistelliger Millionenhöhe bereits etabliert sein (vgl. ebd.). Letztlich wird wohl ausschlaggebend sein, ob eine ausreichende Anzahl von Bürgern bereit sein wird, für die neuen, durch das digitale Fernsehen ermöglichten Angebote zu zahlen.

Beim Fernsehen handelt es sich anders als beim Radio nicht primär um ein Musikmedium (Brodbeck/Hummel 1991, 73). Der Musik kommt im Fernsehen allgemein betrachtet eine eher untergeordnete Rolle zu: reine Musiksendungen erzielen keinen hohen Anteil an der Gesamtsendezeit. Eine Ausnahme bilden die im Zuge der Zulassung privater Programmanbieter entstandenen Musikkanäle; im Moment können vier solcher Programme über Kabel empfangen werden, die hauptsächlich Videoclips senden: MTV Europe, VIVA,10

10 »Im Dezember 1993 ging der erste deutsche Musikkanal auf Sendung. VIVA TV, eine Gründung der Schallplattenindustrie (Warner Music Germany, Polygram, Sony, Thorn Emi), sendet hauptsächlich Video-Clips und andere Musikbeiträge. Der Anteil deutscher Titel liegt vorerst bei rund 25 %, soll aber nach Auskunft der Programmverantwortlichen gesteigert werden. Das Kölner Programm erreicht täglich etwa 642.000 Jugendliche, vorwiegend unter 25 Jahren« (Schneider 1995, 84).
VIVA 2 und VH-1, wobei sich die beiden zuletzt genannten Sender vorwiegend an eine ältere Zuhörerschaft wenden.

Diese Musikkanäle senden 24 Stunden pro Tag fast ausschließlich Pop-/Rockmusik in Form von Videoclips, nur unterbrochen von Werbespots, Spezialsendungen (z. B. Live-Mitschnitte von Konzerten, Festivalberichte oder bei MTV auch Zeichentrickfilme) und Ansagen der Video-Jockeys. »Das Produkt ›Musik‹ weist bei den Hörfunk- und Fernsehsendern eine unterschiedliche Struktur auf. Die Hörfunkprogramme, vor allem die privaten Sender, sind zu einem überwiegenden Anteil Musiksender. Die Sender der Landesrundfunkanstalten verwenden etwa 60 % ihrer Sendezeit auf Musik. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, bei ARD und ZDF beträgt der Musikanteil rund 5 %« (Brodbeck/Hummel 1991, 77).


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