- 25 -Wolff, Harry: Musikmarkt und Medien unter dem Aspekt des technologischen Wandels  
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (24)Nächste Seite (26) Letzte Seite (112)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

»Der Umsatz der 10 größten Handelskonzerne in Deutschland betrug im letzten Jahr über 50 % des gesamten Handelsumsatzes. Großunternehmen wie AMS, Media Markt, Virgin-Retail, WOM, Saturn Hansa und Hertie sowie Rewe/Leibrand erweitern ihr Filialnetz und besetzen inzwischen auch mittlere und kleinere Städte« (Lüftner 1992, 23).

Zwischen 1985 und 1994 erhöhte sich das weltweite Umsatzvolumen von 12,25 Mrd. Dollar auf 35,53 Mrd. Dollar. Dies entspricht einer annähernden Verdreifachung (vgl. Zombik 1995, 500). Einerseits war hierfür der Markterfolg der CD, deren Absatz weltweit von 5,5 Mio. Stück 1983 auf 1741,0 Mio. Stück 1994 stieg, von entscheidender Bedeutung; andererseits konnten Erfolge im Kampf gegen die Tonträger-Piraterei erzielt werden, die die Absatzchancen der legalen Produkte erhöhten. Deutschland als Einzelmarkt liegt innerhalb des Welttonträgermarktes 1994 mit 8,1 % an dritter Position, hinter Japan mit 16,7 und den führenden USA mit 33,3 %:


1985 1994



USA 35,8 33,3
Japan 10,6 16,7
Deutschland 6,9  8,1
Großbritannien 7,0  6,7
Frankreich 4,1  5,4
Sonstige 35,6  29, 81)
Weltumsatz in Mio US-Dollar12 250 35 533



1) Gesamtanteil übrige EG-Länder = 9,6 %


Tab. 2.1: Welttonträgermärkte 1985 und 1994. Anteile der wichtigsten Länder in %. Quelle: IFPI, Bundesverband Phono; zit. nach Zombik 1995, 501.

Deutschland verdrängte Großbritannien vom dritten auf den vierten Platz des Welttonträgermarktes, der Anteil von Großbritannien betrug 1994 6,7 %, gefolgt von Frankreich mit 5,4 %. Diese Entwicklung wird primär auf die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten zurückgeführt. »Deutschland hat seinen Anteil am Welttonträgermarkt von 6,9 % im Jahre 1985 vor allem durch die deutsche Vereinigung auf 8,1 Prozent steigern können und damit den englischen Markt von Platz drei verdrängt« (Zombik 1995, 501). Deutschland ist damit innerhalb der EG zum wichtigsten Tonträgermarkt geworden. Die EG verfügt insgesamt über einen Anteil von 29,8 % am Weltmarkt, betrachtet man sie als einen Markt. Die Bedeutung Deutschlands für den Welttonträgermarkt liegt zum Großteil in seiner Funktion als Absatzmarkt für internationale, d. h. in erster Linie für anglo-amerikanische Produktionen. Der Anteil deutscher Produktionen am Gesamtumsatz in Deutschland wurde für das Jahr 1990 mit 30 Prozent angegeben, somit beträgt der Anteil internationaler Produktionen 70 Prozent. Im Vergleich hierzu beträgt der internationale Anteil in Frankreich 48 Prozent, in Italien 49 Prozent. Allerdings gibt es auch Länder mit einem noch höheren Anteil internationaler Produktionen, wie z. B. die Niederlande mit 74 Prozent und Belgien mit 95 Prozent Anteil internationaler Produktionen (vgl. Barzen 1992, 32).


Erste Seite (i) Vorherige Seite (24)Nächste Seite (26) Letzte Seite (112)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 25 -Wolff, Harry: Musikmarkt und Medien unter dem Aspekt des technologischen Wandels