- 2 -Wolff, Harry: Musikmarkt und Medien unter dem Aspekt des technologischen Wandels  
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (1)Nächste Seite (3) Letzte Seite (112)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

scheint Computer-Technologie eine partielle Substitution von Menschen nach sich zu ziehen.

In diesem Kontext werden wichtige technische Neuerungen und Neuheiten im Bereich der Klangerzeugung, -organisation und -speicherung vorgestellt. Ein besonderer Stellenwert kommt hier MIDI zu, der ersten Kommunikationschnittstelle für digital-elektronische Musikinstrumente, die die Grundlage für die Vernetzung von Synthesizern untereinander und mit Homecomputern schafft. Gleichzeitig erscheint eine kurze Darstellung dieses Bereiches auch deshalb notwendig, um ästhetische, soziale und wirtschaftliche Folgen des von Digitalisierung und Computerisierung gekennzeichneten technologischen Wandels auszumachen.

In Kapitel 2 geht es um die Entwicklung des Tonträgermarktes von 1983–1994 unter dem Einfluß neuer Technologien am Beispiel der CD auf die Struktur und Absatzentwicklung auf dem Markt und etwaige sich hieraus ergebende Konsequenzen. Zum einen ist die Bedeutung neuer Tonträger als Wachstumsfaktor auf den Markt zu zeigen, zum anderen, ob die Einführung der CD Konzentrationsprozesse innerhalb des Tonträgermarktes beschleunigt hat.

Da die größten Tonträgerfirmen im wesentlichen fünf international operierende Konzerne sind, erscheint es sinnvoll den deutschen Tonträgermarkt in Beziehung zum Weltmarkt zu setzen. Die Wechselbeziehung zwischen Hard- und Software möchte ich in bezug auf gegenseitige Beeinflussung untersuchen, inwieweit beide Gebiete voneinander profitieren, voneinander abhängig sind.

Im dritten Kapitel beschäftige ich mich mit jenem Verhältnis, in dem Urheberrecht und technologischer Wandel zueinander stehen. Hierbei geht es nicht zuletzt um die Frage, in welchem Ausmaß Urheber, Verleger, ausübende Künstler und Tonträgerhersteller an neuen, erweiterten oder verbesserten Nutzungsformen von Musik, von den in diesen Bereichen tätigen Firmen und den Musikkonsumenten zu entschädigen sind. Für den Zeitraum 1983–1995 habe ich untersucht, welche Veränderungen des Urheberrechts, die zumeist eine Reaktion auf die vom technologischen Wandel ausgelösten Veränderungen darstellen, von der Justiz vorgenommen wurden. Zusätzlich geht es um die Konsequenzen, die verschiedenen Gruppen des Musiklebens aus dem technologischen Wandel entstehen, d. h. auch um jene Veränderungen, auf die noch nicht mit entsprechenden Gesetzesänderungen durch die Justiz reagiert wurde. Da das Urheberrecht vor allem die Arbeit von Komponisten und Textern schützen soll, kommt seiner Anpassung oder aber Nichtanpassung an den technologischen Wandel eine besondere Bedeutung zu.

Das vierte Kapitel behandelt die Entwicklung der Massenmedien Radio und Fernsehen in ihrer Beziehung zum Musikmarkt seit Beginn der achtziger Jahre. Die technische Entwicklung in Form erster angelaufener Projekte digitalen Hörfunks, die damit verknüpften Möglichkeiten neuer Angebotsformen wie Pay-radio und Audio-on-demand wird ebenso wie der vollzogene institutionelle Wandel behandelt. Zusätzlich versuche ich erste Antworten auf die Frage zu geben, wie sich die technische und institutionelle Entwicklung auf die Programminhalte und auf den Musikmarkt im allgemeinen auswirken könnte.

Eine der wichtigsten Veränderungen in der Radio- und Fernsehlandschaft stellt die Verdrängung des öffentlich-rechtlichen durch das sogenannte ›duale System‹ dar. ›Duales System‹ bedeutet hier ein Nebeneinander von öffentlich-rechtlichen


Erste Seite (i) Vorherige Seite (1)Nächste Seite (3) Letzte Seite (112)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 2 -Wolff, Harry: Musikmarkt und Medien unter dem Aspekt des technologischen Wandels