5.2.3. Fuzzy-logisches Schließen
Mit dem Übergang von Fuzzy-Mengen auf Fuzzy-Wahrheitswerte sind nicht nur die
Wahrheitswerte von Aussagen, sondern auch die Möglichkeit, Schlußfolgerungen zu ziehen,
von Interesse. Man benötigt auch für die Implikation (
) eine Auswertungsfunktion.
Auch dafür gibt es verschiedene Ansätze:
Hier wird im weiteren die
Goguen-Implikation verwendet.
Ein Ansatz zur Realisierung regelbasierten Schließens in Fuzzy-Logik ist
Fuzzy-PROLOG36
,
als Fuzzy-logische Erweiterung von PROLOG. PROLOG ist eine deklarative
Programmiersprache (PROgramming in LOGic), die auf einer Teilmenge der
Prädikatenlogik, der Hornlogik, basiert. Ein PROLOG-Programm besteht aus einer
Menge von Regeln der Form
 | (5.34) |
und Fakten, d.h. Regeln ohne Prämisse:
 | (5.35) |
Mehrere Regeln mit identischer linker Seite sind implizit mit
verbunden. Diese Regeln
werden bei einer Anfrage nach dem Resolutionskalkül ausgewertet. Der Resolutionskalkül
ist korrekt und vollständig, d.h. jede im Resolutionskalkül syntaktisch beweisbare
Aussage ist semantisch wahr und jede semantisch wahre Aussage ist syntaktisch
beweisbar.37
Ein PROLOG-Programm ist die Zuordnung des Wahrheitswertes
wahr zu einer
endlichen Menge von Regeln der Form
und Fakten

. Für alle anderen
Aussagen gilt damit nicht, daß sie falsch sind, sondern nur, daß sie nicht als Fakten im
Programm auftauchen. Sie können aber möglicherweise bewiesen werden, d.h. der
durch das Programm zugeordnete Wahrheitswert stellt eine untere Schranke
dar.
Auf Fuzzy-Logik erweitert bedeutet dies, einer endlichen Menge von Fakten und
Regeln positive Wahrheitswerte zuzuweisen. Diese sind als untere Schranken der
möglichen Wahrheitswerte zu interpretieren, da sich aus den Regeln möglicherweise
höhere Wahrheitswerte folgern lassen. Sei La eine Menge atomarer Aussagen, Lr die