manchmal das Gespür für den
richtigen Kick – dies veranlasse ihn häufiger dazu, die Regler doch lieber selbst zu
bedienen:
»It would be fine if you just hear one record a day with loud drums on it. It would be
perfect. But all day? Boom-ka-taboom-boom-ka-ta! I just can’t take it. Everything
sounds so alike today. People don’t go for what sounds good to them, they go for what’s
technically good – like, say, a good clean snare or a good clean kick. (. . . ) I have always
arguments with engineers about this, because the’ll say ›you can’t hear that kick‹. I just
say ›look, man, just get away from the board and I’m gonna do it myself‹.
It’s not that they aren’t good engineers, but they’re programmed to think
in a certain way; I know how I want my music to sound, and it’s a different
way.«26
26 Jefferson, Marshall zitiert in: Trask Simon: Emotional Foundations. In: Kempster. S.
25.
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Das, was technisch ausgereift ist, muss noch lange nicht gut sein. Allein die
vollkommene Bedienung und Ausnutzung der Technik ist längst noch kein Garant für
das Ergebnis eines originellen Technotracks. Der Einsatz neuester Technik kann sich
positiv auswirken, wenn Technomacher diesen als ein handwerkliches Instrumentarium
begreifen, unter dem ihre eigenen Ideen und persönlichen schöpferischen Potentiale und
Entwürfe nicht verloren gehen. So muss über den bei Techno typischen Einsatz
technischer Produktionsmittel die Kreativität der Musiker nicht in Frage gestellt werden.
Als Chance begreift auch Kevin Saunderson die Verwendung der Technologien,
die der Musik neue Wege und Möglichkeiten öffnet. Über das elektronische
Produktionsverfahren sollten Musiker nicht das eigene Konzept und die Wurzeln
verlieren. Technik kann auch den kreativen Prozess auf neue Weise fördern, kommentiert
der Musiker:
»Technology can change the music around. I think digital recording and mixing is
definitely going to change music. You can be creative in new ways with that stuff.
But I hope I can keep a concept. (. . . ) So I’m looking strong for that type of
sound27
27 With a good dance feel, Anm. d. Aut.
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,
but I’m going to keep an underground sound too, because I never
want to forget my roots. And the underground sound will always be
happening. . . «28
28 Saunderson, Kevin zitiert in: Trask, Simon: The Sound. In: Kempster. A.a.O., S.
64.
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Ein Prüfstein bei Techno sind immer wieder sehr kommerzielle, d.h. auf einen sehr
breiten Publikumsgeschmack zugeschnittene Tracks, die hinsichtlich ihres Ideenreichtums
zuweilen fragwürdig erscheinen. Andererseits existieren auf dem Markt eine große Anzahl
sehr ausgefeilter Stücke, an deren Sound die Hörer direkt den persönlichen
Stil29
29 Wie bei Interpreten und Produzenten anderer Popmusikrichtungen lassen sich auch bei
Techno »artistspezifische«, d.h. personalstilistische Eigenheiten in der Musik ausmachen.
In dieser Hinsicht eignet sich auch ein Blick in Tim Barrs Techno Rough Guide (siehe
Lit.verz.): Dort (S. 219) wird beispielsweise Jeff Mills rasantes technisch-virtuoses DJing
musikalisch auf dessen Solo-Alben-Folge »Waveform-Transmissions« (Axis/Tresor,
1992f.) bezogen: »It was shockingly minimal. It was an extraordinarly ambitious
debut, coupling relentless, pulsing rhythms with harsh, often abrasive, synthetic
textures.«
Ein andres Beispiel stellt die Musik Joey Beltrams dar. Im World Wide Web auf der
homebass-Website wird sie wie folgt dargestellt: »Joey helped shape the hard edge of the
East coast sound with numerous groundbreaking releases [z.B. die Red1, 2,
3-Serie auf Bush Records bzw. Deconstruction; Anm. d. Autor.] that will forever
stand as landmarks in time«. Genauer noch beschreibt im Netz die deep groove
encyclopedia (allthingsdeep.com) die musikcharakteristischen Vorlieben etlicher
House-Produzenten. So zum Beispiel verhalf Marshall Jefferson durch den von ihm 1995
produzierten Sleazy D. Hit »I’ve lost control« dem ungewöhnlichen, in vielen
anderen Acid-House-Produktionen verwendeten TB 303-Sound zum kommerziellen
Durchbruch. Zudem machte sich Jefferson, wie auf amazon.com nachzulesen ist,
in der House-Sparte einen Namen mit seinem Ron-Hardy-mixed »Move Your
Body, (House Music Anthem)« (Trax 1986): »The track’s energetic piano chords
and vibrant emotion formed the blueprint for thousands of subsequent House
releases.«
Auch DJ Pierres (»Acid Trax«, Trax 1987) »wild pitch sound, which was based on a
lot of tweaks and effects helped develop acid house genre (. . . ) [it] became a much
copied mode of production.« Ferner initiierte Todd Terry, »the creator of the
hardest, funkest house tracks of the 1980s and early 1990s«, (»A Day in the
Life«, Cutting Records,1986) »a street attitude into house with his hard drum
programming.«
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eines bestimmten Interpreten erkennen, obwohl dieser oft unter
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