übernehmen in der
Regel Masterstudios oder die Plattenpresswerke, um eine qualitativ hochwertige
Reproduktionsmöglichkeit zu gewinnen.
Von einem standardisierten Herstellungsprozess bei Techno zu sprechen, erscheint bei
der Fülle der verschiedenen Geräte und Arbeitsweisen auf den ersten Blick unmöglich,
jedoch stellen sich bei näherer Betrachtung Parallelen zwischen weltweit praktizierten
Produktionsverfahren heraus, die auf einen Standard schließen lassen. Der kleinste
gemeinsame Nenner ist in diesem Kapitel zusammengefasst. Andere Vorgehensweisen
sollen dadurch weder negiert noch ausgeschlossen werden, denn selbst mit einem kleinen
Portmonee können Musiker hochwertige Tracks realisieren – alle oben beschriebenen
produktionstechnischen Verfahren sind ohne große Bedenken rein über den
Computer und dazugehörige Software zu bewerkstelligen, die in der Herstellung
doch weitaus kostengünstiger als die entsprechenden Hardwarekomponenten
sind.21
21 Umfassende Darstellungen bei Achterknecht, Alker, Budde, Kempster. A.a.O.
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6.2. Welche Rolle spielt die Produktionstechnik?
»Ganz am Anfang habe ich damals einen wirklich guten Track gemacht und wusste am Ende
nicht, wie man überhaupt abspeichern soll. Das ärgert schon«, kommentierte Rob Brown
von Autechre seine ersten Versuche, Klangvorstellungen auszuarbeiten und schließlich zu
konservieren.22
22 Brown, Rob von Autechre in: Wildermann: Skam! Ebd.
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Technik, d.h. Computer, Sampler oder Synthesizer, bildet die handwerkliche Basis in
der Produktionsweise von Technotracks. Ohne technologische Herstellungsverfahren
existierte die Musikrichtung Techno mitsamt seinen Ausprägungen nicht. Techno ist die
Ausarbeitung ideeller, gefühlsmäßiger und klanglicher Ideen von Musikern, denen der
Umgang mit (rein) elektronischen Produktionsmitteln vertraut und selbstverständlich
ist. Diese Tatsache impliziert nicht die oberflächliche Anwendung von Instrumenten
und damit einhergehend die unkreative Umsetzung von Klangvorstellungen
durch Technomacher, sie weist im Gegenteil auf eine ebenso professionelle und
kreative Anwendung der Instrumente hin, wie es bei Musikern anderer Sparten
der Fall ist. Der Umstand, dass Computer, Software oder Synthesizer diverse
Spektren an klanglichen sowie strukturellen Möglichkeiten (sog. Presets) von
vornherein bieten, kann beispielsweise mit den Instrumenten-eigenen, bereits
vorhandenen Klängen eines Klaviers verglichen werden, mit denen der Benutzer
kreativ umgeht. Das vorhandene Material sagt weder bei Techno noch in anderen
Musikrichtungen etwas darüber aus, was Musiker daraus erschaffen, wie sie damit
persönlich umgehen oder welche Gefühle sie darüber auszudrücken vermögen.
Diesbezüglich kommentiert Bernd Enders: »Im übrigen sollte man sich hüten, neue
Musiktechnik, also z. B. elektronische Musikinstrumente, als künstlerisch minderwertig
einzustufen – das wäre blanker Unsinn. Für alle musikalischen Stilbereiche gilt, dass
das künstlerische Niveau einer Komposition, einer Musikproduktion (. . . ), in
hohem Maße, vielleicht sogar ausschließlich vom musikalischen Anspruch des
Kunstschaffenden abhängig ist und nur marginal von den instrumentaltechnischen
Mitteln«.23
23 Enders: Lexikon der Musikelektronik. A.a.O., S.68ff.
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