Es gibt Hardware- und Softwaresequenzer, wobei in der heutigen Musikproduktion
letztere häufiger eingesetzt werden. Techno-Macher verwenden meistens MIDI-Sequenzer,
die zur Steuerung eines (MIDI-)Studios dienen und Geräte wie Drumcomputer,
Synthesizer, Aufnahmegeräte etc. synchronisieren sowie über mehrere Spuren (als
Steuereinheiten) verfügen. Ferner ist mit Softwaresequenzern das Bearbeiten und
Editieren musikalischer Vorgänge möglich: So können Musiker Rhythmuswerte sehr fein
einstellen – dieser Vorgang der genauen Quantisierung ist auch bei Techno oft
unabdingbar. Per Mausklick kann vom Tempo bis hin zu den Basslinien alles arrangiert
werden. Softwaresequenzer ermöglichen den Musikern eine sehr effiziente und
übersichtliche Arbeitsweise und sorgen für ein reibungsloses Zusammenspiel der
verschiedenen Studiokomponenten.
Je nach Kompositionsweise spielen bei der Produktion von Techno unterschiedliche
Komponenten eine Rolle: Für manchen ist es der Sampler und die Rhythmusmaschine.
Musiker, die eine analoge Produktionsweise vorziehen, betrachten häufig diverse
»Klassiker« an rhythmus- bzw. klangerzeugenden Maschinen als notwendiges
Equipment. Für Liebhaber von gesampelten Klängen und Rhythmen ist natürlich der
Sampler entscheidend. Auch hier gibt es bevorzugte Modelle. Im Folgenden soll kein
Productplacement stattfinden – bestimmte audiotechnische Produktionsgeräte haben in
verschiedenen Szenen jedoch Kultstatus erreicht. Ihre klangspezifischen Eigenschaften
haben sich ferner zu einem Charakteristikum für eine spezielle Ausprägung von Techno
entwickelt oder stehen für die typische Arbeitsweise eines Musikers oder einer ganzen
Szene.
A und O tanzorientierter »technoider
Clubmusik«4
4 Budde. Elektronische Tanz- und Unterhaltungsmusik. Ebd.
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sind die Rhythmusmaschinen (Drumcomputer) und die Synthesizer.
Drummaschinen und Synthesizer besonders der Firma Roland galten und gelten bei
Produzenten elektronischer Tanzmusik als der Garant für den ›richtigen‹ Kick. Bei den
Drummaschinen sind diesbezüglich szeneintern unter anderem die fette Bassdrum oder
treibende HiHats bekannt. Charakteristisch und exemplarisch sind die Sounds der Roland
TR 8085
5 Insider sprechen meistens von der 808, der 909 oder der 303.
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der TR 909 und der TB 303 Bass Line, die heute in halbwegs ähnlicher Qualität bereits
als Software-Imitat vorliegen.
TR 808: ›Natürlich klingende
Drumsounds‹6
6 Bickel kommentiert hierzu: »Da immer wieder von mehr oder weniger ›realistischen‹
(realistisch ist hier im Sinne von naturalistisch gemeint) Klängen gesprochen wurde,
muss deutlich darauf hingewiesen werden, dass es eine realistische Aufzeichnung und
Wiedergabe von Schallereignissen nicht geben kann. (. . . )Die durch technische Apparate
vermittelten Geräusche können die in einem realen Klangraum stattfindenden
hinsichtlich ihrer Charakteristika bisher nicht erreichen; sie konnten sich diesen nur
asymptotisch nähern.« Bickel. A.a.O., S. 28.
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sind das Markante an dieser Drummaschine: »Die Klänge der 808 werden rein analog durch
Schwingkreise und Rauschgeneratoren erzeugt. Dementsprechend klingen diese so natürlich
unnatürlich.«7
7 Alker, Thomas: Das Dancefloor Buch. Mainz: Schott 1994. S. 98ff.
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»The 808 has a real techno feel. Everything on that machine has an electronic feel, it’s not like digitally
sampled real drums«,8
8 Atkins, Juan zitiert in: Trask, Simon. Future Shock. In: Kempster. A.a.O., S.
45.
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kommentiert Juan Atkins die 808.
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