- 89 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (88)Nächste Seite (90) Letzte Seite (209)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

6.  Produktionsweise

»Es sind mehrheitlich künstliche Klänge, die diese künstlichen Welten der Raves und Parties beschallen. Sehr selten wird gesungen und noch seltener wird ein akustisches Instrument eingespielt. . . Jede Musikrichtung hat ihre (unverbindlichen) Rezepturen, die wie ein Ravensburger Malen-nach-Zahlen befolgt werden, wenn man das Risiko nicht eingehen will, dass das innovative Endergebnis von niemanden verstanden wird.«1

1 Achterknecht. A.a.O., S. 119ff.

Das, was Achterknecht als künstliche Klänge bezeichnet, ist das musikalische Endprodukt der klanglichen Vorstellungen von Techno-Musikern, die zuvor eine Kette studiotechnischer Herstellungsverfahren durchlaufen haben. Der Einsatz technischer Produktionsmittel ist charakteristisch für den Entstehungsprozess von Techno. Ohne ihn machte die Namensgebung der speziellen Musikrichtung und des Oberbegriffes nur wenig Sinn.

Aus der Darstellung klanglicher Ideen und deren Ausarbeitung wurde deutlich, dass Techno ebenso wie andere Richtungen populärer Musik als musikalischer Ausdruck von Gefühlen anzusehen ist und Intuition sowie Kreativität einen wichtigen Stellenwert bei der Erzeugung einnehmen. Die Tatsache, dass Technik in der allgemeinen gesellschaftlichen Beurteilung oft in Zusammenhang mit Kälte und Gefühllosigkeit gebracht wird und technische Abläufe als zum Teil unbeeinflussbar gelten, wirft die Frage nach dem Einfluss technologischer Produktionsmöglichkeiten2

2 Vgl. hier auch Enders, Bernd. Der Einfluss moderner Musiktechnologien auf die Produktion von Popularmusik. In: Heuger, Markus / Prell, Matthias (Hrsg.): Yesterday – Today – Tomorrow. Ebd.
auf die Entstehung von Techno auf:

Welche Rolle spielt die Produktionstechnik beim Erzeugen von Techno? Welche »Instrumente« (Equipment) benutzen Musiker zur Produktion ihrer Tracks? Welche Bedeutung haben Computer, Sampler oder Synthesizer für Technomacher?

6.1.  Das Equipment – Fallbeispiele und standardisierte Verfahrensweisen

Zur Produktion elektronischer Unterhaltungsmusik ist nicht unbedingt ein Computer notwendig, jedoch von Vorteil, weil durch den Einsatz bestimmter Software einige Hardwarekomponenten kostengünstig und vor allen Dingen platzsparend ersetzt werden können. Entscheidend für die Verteilung und Speicherung von Steuerbefehlen für die gesamte Palette elektronischer Audiotechnik ist der Sequenzer. »Er ist der Oberaufseher, dessen Aufgabe es ist, die Klänge der Synthesizer und Sampler abzurufen, dem entsprechend, was der Mensch gewollt und programmiert hat, und dafür zu sorgen [sic!], dass die Rhythmusmaschine im Takt läuft.«3

3 Achterknecht. A.a.O., S. 119.

Erste Seite (i) Vorherige Seite (88)Nächste Seite (90) Letzte Seite (209)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 89 -Volkwein, Barbara: What´s Techno