2. What’s techno? Zur Klärung des Technobegriffs
»I grew up thinking that techno music is something that you can’t imagine,
[. . . ] if you hear something that you’d never expect to hear – that’s techno. If
you hear something that kind of sounds like you’ve heard it before, than it’s
no techno. So the whole idea of techno is to make something unimaginable.
I’m not implying that it’s something that is very easy to do, because it’s not.
It takes a very long time, sometimes. . . And a wild imagination. You have
to be able to dream. You have to be able to leave everything that you know
and everything you have learned. You have to create something completely
new. . . «1
1 Mills, Jeff zitiert in: Kempster, Chris: History Of House. London: Sanctuary Publishing
Ltd., 1996., S. 17.
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(Jeff Mills)
Darüber, dass ›Techno‹ auf jeden Fall ein Kollektiv aus Musik, Bildern, Parties, Mode
und Jugendkultur darstellt, besteht Einigkeit.
Wer ›Techno‹ sagt, meint meistens elektronisch produzierte Unterhaltungsmusik,
die aufgrund ihres Rhythmus’ zum Tanzen geeignet ist. Wer elektronische
Unterhaltungsmusik sagt, meint nicht unbedingt ›Techno‹, sondern jede Musik, deren
Produktionsprozess auf den sogenannten neuen Technologien basiert. Zudem
beschreibt ›Techno‹ eine musikspezifische Grundrichtung elektronisch produzierter
Unterhaltungsmusik mit charakteristischen Klängen, die besonders intensiv zum Tanzen
anregt.
Bei der Definition von ›Techno‹ ist Achtsamkeit geboten, denn Gespräche mit
Musikern und Insidern verdeutlichen, dass der die Musik betreffende Begriff in der
›Szene‹ anders verwendet wird als aus der Distanz der (Musik-)Wissenschaft und der
Medien heraus. Techno-Macher und -Fans begreifen ›Techno‹ lediglich als eine spezielle
Ausprägung elektronisch produzierter Popmusik, während die Medien mit diesem
Ausdruck einen Bogen über eine ganze Palette stilistisch verschieden gefärbter
elektronischer Musikrichtungen spannen.
›House‹ und ›Techno‹ sind gleichwertig zu verwenden – es gibt keinen Oberbegriff, der
House impliziert, sagen die meisten Technoproduzenten. Warum nicht statt ›Techno‹ den
Oberbegriff ›elektronische Musik‹ verwenden, kommentieren andere Meinungen. In der Tat
laden Flyer2
2 Kleine, bunte Handzettel bzw. -hefte, die sich besonders durch den ›Techno-Boom‹
etabliert haben.
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und Plakate häufig zum Hören elektronischer Musik ein.
Andererseits erscheinen auf dem Massenmarkt unzählig viele CD-Kompilationen
der verschiedenen Facetten elektronisch hergestellter Musik, die den
Titel: »That’s Techno« u. ä. tragen. In wissenschaftlichen Arbeiten und
Aufsätzen3
3 Beispiele sind u.a. Arbeiten von Breuer, Hinz, Jerrentrup, Klein, Meyer u.a., siehe
Literaturverzeichnis.
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wird ›Techno‹
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