als Oberbegriff ebenso gebraucht wie in populärwissenschaftlichen
Veröffentlichungen4
4 Vgl. Anz/Walder, Böpple/Knüfer, Kühn, Sicko u.a., siehe Literaturverzeichnis.
|
.
Die meisten Menschen, die sich nicht genauer mit dieser
elektronischen5
5 Der im Folgenden verwendete Begriff der elektronischen Musik setzt sich von dem im
Sinne Werner Meyer-Epplers geprägten Begriff ab und meint im Allgemeinen
elektronisch sowie computergestützt produzierte Musik.
|
Musik beschäftigen, meinen mit ›Techno‹ eine Musik mit lauten Bässen und schnellen
Beats. Tatsächlich erzählten Musiker in Gesprächen, dass selbst ambientartige,
elektronische Unterhaltungsmusik von Zuhörern als ›Techno‹ eingestuft wird.
Was ist ›Techno‹ eigentlich? Gibt es einen sinnvollen Erklärungsansatz, der dem
musikalischen Gegenstand angemessen erscheint?
›Techno‹ ist in einer Fülle von Veröffentlichungen zu einem geflügelten Wort
geworden und wird als übergeordneter Sammelbegriff verwendet. Er fasst viele
Teilbereiche sowohl elektronisch als auch computergestützt produzierter
Musik zusammen. Als Hauptströmungen dieser sich oft nur in Nuancen
unterscheidenden Musik gelten u.a. House, Acid, Techno, Gabber/Hardcore, Trance,
Ambient.6
6 Die Ursache, für derartig vielschichtige Musikformen das Wort ›Techno‹ zu gebrauchen,
liegt vermutlich in der Suche nach einem griffigen, populären Etikett für die
kommerzialisierte und dadurch zunehmend immer komplexer und unübersichtlicher
werdende Computermusik.
|
Die differenzierte Sicht von Musikern und DJs erkennt in ›Techno‹ zwei
wichtige Musikströmungen: Detroit-Techno und eine europäische Spielart. Diese
taucht in diversen Publikationen unter verschiedenen Namen wie z. B. Rave
(-Techno), Euro-Techno oder Kommerz-Techno auf. Detroit-Techno und sein
europäisches Gegenstück unterscheiden sich – bei ähnlichem Klangbild – vor
allem durch die Geschwindigkeit: Der Detroiter Techno ist in der Regel etwas
langsamer.
Um die Entstehung von ›Techno‹ ranken Legenden: Ausgehend von einer langen
Funk- und Discotradition scheinen die ersten Wurzeln in Amerika zu liegen,
weshalb bei der Ausdifferenzierung der einzelnen Richtungen technologisch
erzeugter Musik ›Techno‹ zunächst im Sinne von Detroit-Techno verwendet
wird. Die Herkunftsdebatte ist jedoch bis heute nicht geklärt. Jürgen
Laarmann7
7 Laarmann, Jürgen: the techno principle or What Is Techno Really? In: Klanten, Robert
(Hrsg.): localizer 1.0. the techno house book. 2. Aufl. Berlin: Die Gestalten 1995, loc. 1.0
FEA 1.16 JL.
|
,
einst Verleger des Fanzines ›frontpage‹, hat sicher Recht mit der Behauptung,
dass Anfang der 80er Jahre die ›Techno‹-Etikette schon vor dem in Detroit
geprägten Ausdruck »techno« (engl.) existierte, jedoch wurde dieser in
Deutschland8
8 Als Beispiel nennt er den Frankfurter »Techno-Club«, der bereits Anfang der 80er Jahre
unter diesem Namen bestand.
|
nicht für eine spezifische Musikrichtung verwendet, wie es die »Paten« des Detroit-Techno
verstanden: »Zur Namensgebung des Detroiter Techno ist lapidar überliefert, dass, als
die ganzen Detroiter Artists um Derrick May mit ihrer fertigen Compilation saßen und
nur der Name für dieses stilbildende Werk fehlt[e], Juan Atkins nach einer langen
Gedenkpause hereinplatzte und meinte ›Let’s call it. . . techno‹, und alle sich sofort darauf
einigten.«9
9 Laarmann: the techno principle. A.a.O., S. loc. 1.0 FEA 1.16 JL.
|
Nicht nach dem Motto: »Das wird wohl immer Techno heißen,
genauso wie beim Rock’n’Roll, egal, was im einzelnen darunter gemeint
ist«,10
10 Roll, Georg ( Betreiber von Tunnel Records ) zitiert in: Bahr, Xenia/Roßdeutscher,
Oliver (Hrsg.): no Rites. TECHNO-HOUSE in Hamburg. 1. Aufl. Hamburg: Kellner1995,
S. 64.
|
wird im weiteren Verlauf dieser Arbeit ›Techno‹ unter Berücksichtigung der im
Volksmund,
|