should be totally different from anything else that’s happening, but not
so different that it’s beyond people so that you end up not interfacing with
them.«165
165 Atkins, Juan zitiert in Trask, Simon. Future Shock. In: Kempster. A.a.O., S.
45.
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Neben dem bewussten Umgang mit modernen Technologien zur Erzeugung von
Sounds, die irritieren und sich gesellschaftlich auswirken sollen, wollen einige
Techno-Macher der technisierten Welt Gefühle entgegensetzen und Menschen musikalisch
mitreißen. Die Kunst der Zukunftsmusik liegt in ihrer Einfachheit, die dennoch ihre
Originalität wahrt, erläutert Carl Craig:
»The way forward is not to deliberately make music that’s difficult for people
to understand. Instead, think about the days when Mr fingers and Farley
Jackmaster Funk were doing really hot, crazy stuff. It was crazy, but everbody
could get into it. It is possible to go ›out there‹ and still take people with
you.«166
166 Craig, Carl zitiert in Barr, Tim: Home Entertainment. In: Kempster. A.a.O., S.
78.
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Ein Interview mit Marshall Jefferson untermauert die These einer mit emotionalen Inhalten
gefüllten elektronischen Musik. Die Mischung und die Art der Klänge entscheide bei seiner Deep
House-Musik167
167 Eine der populärsten Formen des House.
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,
ob die Atmosphäre stimme. Dabei sei technische Perfektion nicht alles:
»That’s the industry way of thinking: perfection. But it’s not really perfect because it
doesn’t have any warmth. (. . . ) People think that all there is to copying Marshall
Jefferson is copying the drums, copying the piano, copying the bassline. But the only
thing they need to do if they’re studying me is study the emotional content of every
record.«168
168 Jefferson, Marshall zitiert in:Trask Simon: Emotional Foundations. In: Kempster
A.a.O., S. 25ff.
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Gefühle in die Musik zu geben, setzt Eddie Flashin
Fowlkes169
169 Er teilte in Detroit mit Derrick May Wohnung und Produktionsequipment.
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,
ebenfalls ein Technobastler der ersten Stunde, gleich mit Techno Soul. Techno
Soul sei schon immer wichtig in seiner Musik gewesen, heißt es in einem
Interview. Er kritisiert jene Produzenten, die ihm zufolge sich und ihre
Musik unter der Vorgabe verkaufen, Techno zu produzieren: »Und das,
was schlichtweg fehlt, ist Soul. Ich will Techno zurück zu seinen Wurzeln
führen,«170
170 Flashin Fowlkes, Eddie interviewt von: Waltmann, Dirk: Techno heißt nicht 130 plus X
in: Raveline 6 / 97, S. 75.
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stellt
Fowlkes den emotionalen Mangel dar.
Autechre, erfolgreiches englisches Produzentenduo des sogenannten Intelligent-Techno,
weiß um den Vorteil, mit Musik absichtlich Gefühle hervorzurufen. Ihre Aussage über
das bewusste Zerstören von Gefühlen in und durch einen Großteil elektronisch
produzierter Club-Musik mag an der Entwicklungsphase von Techno liegen,
denn zu diesem Zeitpunkt, 1997, hatte Techno in Bezug auf Schnelligkeit und
Härte schon längst das Ende der Fahnenstange erreicht und galt nahezu als
gestorben:
»We try to bring emotion back but use logic to improve emotion, rather than letting
logic destroy emotion, what most electronic music does. Use the logic as a tool to help
you bring your emotions out rather than use logic to show off, how logic you can
be!«171
171 Autechre interviewt von: Wildermann, Gregor. In: Skam! Soundlab. frontpage 6.06.
3/1997, S. 58.
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