bedienen sich unterschiedlichen Formen der typischen Stilmittel des
Underground«.109
109 Lothwesen. TECHNO – Jugend. A.a.O., S. 83.
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Auch Annette Weber sieht »das Erfolgskonzept des Techno-Spirits in der Nachahmung von
Minderheitenstrukturen«.110
110 Weber, Annette: Miniatur-Staat Rave-Nation. Konservatismus im Kontext
der Techno-Community. In: Holert, Tom: Mainstream der Minderheiten. S.
41ff.
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Die Musik und alle mit dem kulturellen Erscheinungsbild von Techno zusammenhängenden
Faktoren erleben einen Wandel der gesellschaftlichen Anerkennung im Übergang vom
subkulturellen- zum Mainstream-Techno als spezifisches Darstellungsmittel einer
Jugendszene.
Einen jugendkulturellen Umbruch konstatiert laut Erik Meyer die
Shell-Studie von 1997: Jugendliche organisieren sich heutzutage in ihrer
Freizeit kaum mehr in Institutionen wie in Vereinen, Verbänden oder
Parteien.111
111 Vgl. hier Jugendwerk der Deutschen Shell (Hrsg.): Jugend ’97. Opladen.
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Nach Einschätzung Meyers wird dieser Wandel gemeinhin als eine Hinwendung zu
ansteigenden Individualisierungsprozessen begriffen, der u.a. aus einer pluralisierten
Interessenslage und aus zunehmend entstandardisierten Möglichkeiten der Erwerbsarbeit
junger Menschen resultiert. Für ihn ist die freiwillige Teilnahme an sozialen,
unverbindlichen, eher an kulturell-ästhetisch orientierten Gemeinschaften nicht nur ein
Ergebnis dieser Entwicklung, sondern zeichnet die Absage Jugendlicher an formelle sowie
traditionelle Verbindlichkeiten, denen immer noch ein erzieherischer oder moralischer
Charakter anhaftet. Besonders die Arbeitsmarktlage zwang Jugendliche vorwiegend in
westlichen europäischen Ländern wie in Großbritannien oder Deutschland zu
individuellen Problemlösungen, die sich natürlich auch auf das Freizeitverhalten
auswirken, so der Autor. Ein mittlerweile gängiges Modell sind erwerbstätige
Beschäftigungen eines jungen Menschen auf mehreren Gebieten, wie es auch in der
Techno-Szene vorliegt: Die gleichzeitige Arbeit als DJ, Produzent, Label-Betreiber und
gelegentliche Teilzeitkraft als Fahrer, Aushilfsverkäufer oder Barkeeper sind keine
Seltenheit.112
112 Hierzu sei angemerkt, dass es daneben auch einige ›Vollzeitmusiker‹ gibt, die in keinem
anderen Bereich jobben und nahe an der Armutsgrenze leben.
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Vor diesem Hintergrund existiert in der Techno-Bewegung zwar eine Gemeinschaft, jedoch
basiert sie nicht auf dem Gefühl des Gruppengedankens, also der verbindlichen Zugehörigkeit zu
einem bestimmten Milieu, sondern eher auf der freiwilligen Zusammenkunft aus Ȋsthetischer
Attraktivität«113
113 Meyer, Erik: Die Techno-Szene. Opladen: Leske und Budrich 2000. S. 158.
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diverser Angebote der Techno-Szene: Tanz-Veranstaltungen, Schallplatten, Mode etc.
Erik Meyer kommt deshalb zum Schluss, »dass die Techno-Szene eine Form der
Vergemeinschaftung unter der Bedingung individualisierter Sozialzusammenhänge
darstellt, die auf der Grundlage eines freien Entschlusses erworben werden
kann«.114
Bei Techno stellt die Teilnahme Jugendlicher an einer kulturellen Praxis, die
zumeist durch kommerzielle Erlebnisangebote vermittelt wird, das Gefühl der
Gruppenzugehörigkeit dar. Gemeinschaft resultiert Meyer zufolge zudem aus den
körperlichen, ekstatischen Tanzerlebnissen. Nach seinem Ermessen stellen diese unter
anderem115
115 Diese Entwicklung zeichnet sich noch stärker in der Hip-Hop-Szene ab.
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von der Techno-Szene entworfenen eigenständigen Sozialisierungsstrategien
traditionelle Sozialisierungsinstanzen wie die von Familie, Schule und
anderen gesellschaftlichen Institutionen (herkömmliche, nicht zeitgemäße
Aus-
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