- 48 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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und Tanzstil. Vielmehr formt Tanzlust den Stil der Musikproduzenten / innen mit. Zwischen den DJs und den Tanzenden existiert ein Dialog.«62
62 Klein, Gabriele: Body Talk. Zum Tanz der Raver. In: Artmeier, H. / Hitzler, R. / Huber, F. / Pfadenhauer, M.: Techno zwischen Lokalkolorit und Universalstruktur. München: 1997. S. 68.

Klein beschreibt Techno vordergründig und sieht »in der Kommunikation über das Tanzen das innovative Moment dieser Dancefloor-Culture«.63

63 Ebd.
Techno-Parties sind in erster Linie Tanzvergnügungen, bei deren Tanzpraxis sich der Autorin zufolge narzistischer Körperkult und vereinsamtes Individuum zusammenfügen: »Die Raver setzen sich nicht in Szene oder tanzen allein in der Szene, sondern tanzen sich in die Szene und mit ihr.«64
64 Klein, Gabriele: Tanz als Space-Shuttle. Techno – die Pop-Kultur der 90er Jahre. In: ballett international / tanz aktuell. H. 8/9, 1996. S. 55.

»Sinnfindung stellt sich in der Techno-Szene vor allem im Umgang mit Musik und Tanz her; sie sind die sinnstiftenden Medien.«65

65 Klein: electronic vibration. A.a.O., S. 74.

Ein entscheidendes Kriterium sieht Klein im euphorischen Spaß am Tanzen und an der Musik, der sich durch den körperlichen Einsatz der Teilnehmenden bis zur Trance steigert. Die Tatsache, dass gerade an Techno sehr viele Menschen in Form von Tanzen partizipieren, ist für sie ein Indiz dafür, dass Techno im wesentlichen Tanzmusik ist und »keine intellektuelle Musik, die höchstens rudimentäre Fußbewegungen hervorzulocken vermag.«66

66 Ebd.
Techno existiert, »um auf Parties Tanzrevolten auszulösen.«67
67 Ebd.

Nur auf diese Weise erhält die sogenannte DJ-Musik ihre Bedeutung, ist das Fazit all jener Aussagen, die Techno als ein nicht nur auf die Musik reduziertes soziokulturelles Phänomen darstellen.

4.4.  Techno ist energetische Verknüpfung zwischen Mensch und Maschine – philosophische Denkansätze

»Deshalb sind der körperliche Einsatz und die körperliche Wirkung dieser Musik auch so extrem, die Bewegungen gehen tatsächlich um etwas, sie müssen den menschlichen Herzschlag mit dem Maschinenpuls synchronisieren.«68
68 Maset, Pierangelo: Techno: Synergie von Mensch und Maschine. In: Bahr / Roßdeutscher. A.a.O., S. 24.
Pierangelo Maset

»Digitale Musikproduktion, Laserstrahlen, Stroboskope, Videoinstallationen, chemische Substanzen, Energy Drinks – das Gesamtereignis Party wird über elektronische Medien inszeniert und von chemischen Substanzen unterstützt. Ästhetische Erfahrung – so könnte man vorschnell annehmen – ist hier nicht mehr möglich. Vielmehr scheinen die Erfahrungsdimensionen auf einen Zustand zuzusteuern, den Wolfgang Welsch als anästhetisch, als einen Verlust(. . . ) von Empfindungsfähigkeit


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