Darstellungen der
Entwicklungsgeschichte auf verschiedenartigste Literatur. Allgemeinhistorische, wortsprachliche
Quellen wie populärwissenschaftliche Buch- bzw. CD-Rom-Veröffentlichungen,
Presseberichte, Fernseh- bzw.- Presse-Interviews und Fan-Magazin-Artikel
sind primäre Vorlagen. Letztere gelten als für die Szene unentbehrliche
Fachorgane10
10 Schon als kostenloser Flyer machte sich das spätere No.1-Magazin frontpage in der
Szene unentbehrlich. Das Projekt wurde jedoch im Frühjahr 1997 aus Finanzgründen
eingestellt. Ferner gibt es Groove oder Raveline, die ihr Angebot an ein recht weit
gestreutes Publikum richten Neu hinzu kamen ab Ende der 90er De:Bug und Intro, die
sich eher an Techno-Liebhaber der »Gründerzeit«, also ältere Fans und Experten,
richten.
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die nicht nur über Veranstaltungsorte und -termine die Fans auf dem Laufenden halten,
sondern durch ambitionierte Musiker und »Techno-(Klang)-Designer« regelmäßig über
neueste Technik und generelle Produktions- und Distributionsverfahren informieren.
Auch rechtliche Fragen, die durch die häufige Verwendung musikalischer Zitate
(Samples) entstehen, werden in derartigen Magazinen besprochen. Daneben gibt es jede
Menge Plattentipps und meistens eine Lifestyle-Mode-Rubrik. Die Erfahrung der
Autoren spielte besonders zu Beginn der Techno-Ära, Anfang der 90er Jahre, eine große
Rolle: so waren es meistens DJs, Musiker und absolute Szenekenner, die ihre Meinung
und ihr persönliches Wissen weiterleiteten. Diese Aufzeichnungen haben den
unbedingten Rang von Quellen, zumal nur ein kleiner Teil fachwissenschaftlicher
Literatur als Sekundärquelle dient. Theoretische Texte sind jedoch auch in
sogenannter populärwissenschaftlicher Literatur zu finden wie bei Bahr und
Roßdeutscher11
11 Bahr, Xenia / Roßdeutscher, Oliver (Hrsg.): no Rites. TECHNO-HOUSE in Hamburg.
1. Aufl. Hamburg: Kellner 1995.
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oder
im Localizer-Katalog12
12 Klanten, Robert (Hrsg.): localizer 1.0. the techno house book. 2. Aufl. Berlin: Die
Gestalten 1995.
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Aus diesem Grund erscheint eine Unterscheidung zwischen wissenschaftlich und populär-
bzw. vorwissenschaftlich zuweilen absurd.
Als Methode der Spezifizierung einzelner musikalischer Faktoren erschien die
feldforschende sinnvoll: Es entstanden Höranalysen im Feld und durch die von
Techno-Kennern begleitende Beschreibung prägender Techno-Elemente. Auf diese Weise
war es möglich, verschiedene Kategorien zu bilden, die weiter unten detailliert
beschrieben werden.
Die sechs Hauptströmungen technologisch produzierter Clubmusik lassen sich auf
einige markante, fast schon stereotype Merkmale reduzieren. Dass diese so in Reinform
nur selten auf dem Dancefloor gespielt werden, sondern zusätzliche Elemente wie
Samples, Klangteppiche, etc. enthalten können, ist eindeutig, spielt aber für die
Erkennung wesentlicher Ausprägungen im Techno kaum eine tragende Rolle. Die beim
Hören gefilterten Elemente machen eine grobe Unterscheidung verschiedener
Techno-Formen möglich. Eine der wesentlichen Momente der Unterscheidung
charaktertragender Faktoren ist die Systematisierung in vier grundlegende
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