- 18 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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Pierre bei Poschardt:

»We were trying to figure out what knobs do what. The machine already had acid in it. At first I thought it was some kind of shit we gotta erase out of it before we programme it. Spanky had a 15-minute beat track he’d programmed a couple of days earlier, it was just the beat that happened to be playing and I kept turning the knobs to see what kind of effect they had on the bassline. (. . . ) We thought of acid rock. I was very naive, I didn’t think of drugs, I don’t do drugs, I never have. There were rumours going around about acid tabs in the water of the Warehouse.«24

24 Poschardt: DJ Culture. S. 283.

Acid-House scheint in seiner Entwicklung also eher dem Zufall entsprungen: Dass es keine Eintagsfliege war, beweist die Tatsache, mit welcher Hartnäckigkeit sich diese Richtung auf dem Markt behauptete. Auch Gregor Wildermann sieht die Entstehung von Acid-House als eine Kette zufälliger Ereignisse:

»Aus dem Drumpattern hätte auch ein ganz anderer Track werden können, die 303 benutzten die Musiker eigentlich falsch, der Track wurde jemand anderem zugeschrieben, und der Name stammt nicht von den Komponisten selber: Welche Kette von zufälligen Ereignissen. . . «25

25 Wildermann: Acid. S. 87.

Simon Reynolds zitiert hierzu Marshall Jefferson, der das Stück produziert und an das »Trax«-Label weiter vermittelt hat:

»Acid Trax wasn’t pre-programmend, man. . . DJ Pierre, he was over and he was just messing with this thing and he came up with this pattern, man. . . So we were listening to it, getting drunk man. Hey, this is kinda hot, man. This is a great mood, man. Let’s put it out. What the fuck?«26

26 Reynolds, Simon: Energy Flash. London: Picador 1998, S. 25.

Der über elfminütige Drumtrack mit endlosen Variationen des Bass-Sounds entstand also zufällig – so ist der allgemeine Konsens.

In englischen Clubs wurde House-Musik seit Ende ’87 gespielt27

27 Eine sehr ausführliche Darstellung über Acid-House in Großbritannien gibt Matthew Collin.
: In London eröffnete ›The Shoom‹ unter der Verantwortung von Danny und Jenny Rampling im November als erster Club seine Pforten. Laut Wildermann bot ›The Shoom‹ ein neues Lebensgefühl in Bezug auf die Musik, die Kleidung und das Partygefühl: Das Smiley28
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war das Erkennungszeichen für Shoom-Parties (sogenannte Acid-T-Shirts mit Smiley-Aufdruck stammen aus dieser Szene). Ecstasy soll zu dieser Zeit aus Unwissenheit vor seiner Illegalität in rauhen Mengen geflossen sein, sagen Zeugenberichte. Die Entwicklung in Großbritannien kulminierte, und es kam

unter der Federführung und auf Initiative Margaret Thatchers zur gesetzlichen Einschränkung bis hin zum Verbot von allem, was mit dieser Droge im weitesten Sinne zu tun haben könnte: Partys, Clubs sowie Drogenkonsum wurden von Polizei und Gesetz in Schach gehalten.29

29 1994 verabschiedete schließlich die konservative Regierung die Criminal Justice and Public Order Bill, in Deutschland unter der Bezeichnung Criminal Justice Act bekannt. Dieses Gesetz besagt ein Verbot von unangemeldeten Versammlungen mit Beschallung durch sich wiederholende Beats. Es schränkte besonders die in England sehr beliebten Open-Air-Raves ein.
Es kam zu kurzzeitigen Inhaftierungen einer Vielzahl von Ravern. Andere öffentliche Institutionen boykottierten die Musik. Im sogenannten ›Summer Of Love‹ weigerte sich die BBC wegen der immer häufiger kursierenden

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