- 19 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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Drogengerüchte den Nummer-Eins-Hit der nationalen Charts von D-Mob zu spielen (D-Mob, featuring Garry Haisman: »We Call It Acieed«). Der Boykott von Acid-House bei staatlichen Sendern und der massive Druck seitens des konservativen Staatsapparates förderte das Entstehen eines gut funktionierenden Undergrounds ebenso wie die Gründung diverser unabhängiger Labels (»Rephlex« oder »Peacefrog Records«), auf denen Mike Dred und Luke Slater30
30 Gemeint sind unter anderem die erfolgreichen Veröffentlichungen ›X-Front‹, 1993 und ›Planetary Assault Systems‹, 1996.
ab 1993 als Standardwerke zu bezeichnende Tracks veröffentlichten. Eine abgemilderte Mainstream-Szene feierte auf einer kommerziellen Acid-Schiene weiter.

Weitere wesentliche Acid-House-Stationen befanden sich in Deutschland, Holland und Detroit.

Zwischen 1991 und 1995 wurde in Deutschland kontinuierlich Acid-Musik produziert. Diese Richtung war zwar prägend für die Techno-Musikszene, machte jedoch nur einen kleinen Marktanteil aus. An dieser Stelle sind Musiker wie z.B. Alec Empire, A.F.U. (Thomas P. Heckmann alias Acid Fuckers Unit) zu erwähnen. Das »Harthouse«-Label rief mit seiner »Hardtrance Acperience« eine reine Acid-Mania hervor.31

31 Wildermann: Acid. S. 90.
»Force Inc.« ist ein weiteres wichtiges Acid-Label.

Zeitgleich griff Miss DJAX (Label: »DJax-Up-Beats«) als eine der Hauptproduzenten von Acid-Tracks in Holland einerseits auf Chicago und Detroit zurück und veröffentlichte andererseits viele europäische Produktionen, die diese Tradition fortsetzten und erweiterten. Betreiberin Saskia Slegers gelang es, »DJax-Up-Beats« seit 1993 zu einem der international anerkanntesten Labels zu profilieren. Ihre Zusammenarbeit mit Chicagoer Produzenten und Top-Acts wie z.B. Armando32

32 Armando Louis Gallop gehörte zu den führenden Köpfen der Acid-House-Szene. Er starb im Jahr 1996 an Leukämie.
, von dem der Acid-Klassiker »Land Of Confusion« stammte, begründete ihren Erfolg. Ihre Arbeit trug maßgeblich zur Renaissance und zum Erhalt dieser Musikrichtung bei.

Nicht zuletzt stellt Detroit eine der prägenden Stationen für die Weiterentwicklung von Acid dar. Dort produzierte ab 1991 Richie Hawtin mit seinem Label »+8« einen sehr innovativen Acid-Sound. Innovativ insofern, da er durch interne Modifikationen der Bassline einen zuvor noch nicht da gewesenen Klang verwendete. Das Projekt Underground Resistance (UR) stellte Acid in politische Zusammenhänge und verstand sich als Teil der Black Community. Bekanntlich wurde das Spielen von ›schwarzem‹ Techno bei öffentlichen Radiosendern verweigert, weshalb UR in den ›Black-Planet-Studios‹ »music for those who know«33

33 Wildermann: Acid. A.a.O.
produzierte. Die Musiker brachten Acid mit Themen wie Umwelt(-verschmutzung), afro-amerikanischer Kultur, Großstadtproblemen etc. zusammen. An dieser Stelle sei ihre dreiteilige »Acid Rain«-Produktion erwähnt. Köpfe von UR waren Jeff Mills, Mike Banks, Robert Hood und später Blake Baxter. Mit ihrer EP »Riots« traten sie den Kampf gegen die Major-Companies an.

Als weitere Acid-Klassiker gelten Bam Bams Produktion »Monkey say. Monkey do« (»Low Spirit«) oder Marshall Jeffersons und Sleazy Ds »I’ve Lost Control«34

34 Diese Veröffentlichung war von Adonis nochmals überarbeitet.
(auf »Trax Records«).

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