- 175 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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›interkulturellen‹ Stil entwickelt: einem Stil, der bruchlos wie selbstverständlich zwischen Disco, Avantgarde und Eso vermittelt.«66
66 Stroh, Wolfgang Martin: Somewhere over the rainbow. In: Die Grünen Hefte, 6/1994 S. 29–38, S. 29.

Was bei Trance vermittelt werden sollte, war eine weichere Gangart hinsichtlich des Klangbildes. Als langsamen und schöngeistigen Techno beschreiben die Autoren der authentic-CD-ROM diese Musikrichtung. Anstelle des Rhythmus stünden die Harmonien mit vielen Flächensounds im Vordergrund.67

67 Sounds auf: authentic-CD-ROM. Ebd.
In den wenigen vorliegenden Publikationen geht die Darstellung der musikalischen Komponenten häufig auf die in jedweder Hinsicht einfache, im Sinne von: allzu simpel angelegte Musik ein. Achterknecht beispielsweise pointiert Hardtrance als eine spezielle Form des Trance, das »im Grunde ein Rave-Techno-Derivat mit Ambient-Klangcharakteristik ist.« Er meint damit »Schwebesounds, Hall und vergleichsweise leises Schlagzeug, aber billige Melodien mit Arpeggien und wenig Dynamik.«68
68 Achterknecht. A.a.O., S. 121.

Demnach sind tragende Elemente von Trance:

  1. Das Tempo ist sehr unterschiedlich, es kann zwischen 130 und 160 bpm liegen.
  2. Die Rhythmik: Die ständige Repetition ist ausschlaggebend. Gerade und ungerade Beats werden verwendet.
  3. Elementare Klänge/Sounds sind hierbei die Klangteppiche (sphärische Flächensounds) und die Verwendung schlichter Melodien.
  4. Als besondere Merkmale gelten lange, nicht-metrisierte Intros, die monotone, repetitive Struktur der Stücke und die Länge der Tracks (über 7 Minuten, meistens wesentlich länger).

8.6.1.  Analytische Skizze eines exemplarischen Trance-Tracks

Obwohl der Trance-Track (CD Track No. 13) in seiner Dauer sehr kurz ist, erscheint er beim Hören aufgrund seiner relativ großen Klangflächen wesentlich länger. Im formalen Ablauf skizziert das Beispiel einen typischen Trancetrack wegen seiner recht monotonen, repetitiven Struktur, dem im Verhältnis zum sonstigen Track ausgiebigen, nicht-metrisiertem Intro und dem Prinzip der gemächlichen Klangschichtung. Im klanglichen Bereich stehen sphärische Flächensounds im Vordergrund, auf denen sich eine einfache Melodie bewegt. Im Klangbeispiel stecken alle Elemente, die ein Trancestück charakterisieren:

Im Tempo liegt der Track bei 140 bpm. Dennoch wirkt er wegen der bei ihm im Vordergrund stehenden flächigen Klänge nicht schnell. Rhythmisch liegt ihm ein viertaktiges Schema zugrunde, das die gesamte Rhythmussektion strikt unterstützt. Die Bassline unterstreicht dieses mit der konsequenten Betonung hauptsächlich auf der ersten Hauptzählzeit. Durchweg auf der zweiten und vierten Zählzeit ertönen die Claps, während sich die HiHats im Afterbeat bewegen. Entscheidend bei diesem Track ist die Behandlung der Klangebene. Synthesizerflächen mit raumerweiternden Effekten (Hall, Echo, Delay) und weiche Sounds, wie der Einsatz einer einfachen flötenähnlichen Melodielinie, bestimmen den Charakter des Stücks.

Folgende Grundelemente bauen den Track auf:


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