- 16 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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Klassiker gilt: »Move Your Body« (auf »Trax Records«) von Marshall Jefferson, einem ehemaligen Postangestellten, der von Sherman entdeckt wurde und heute einer der bekanntesten House-Musiker ist. Ferner folgten bedeutende House-Label wie z.B. »Nu Groove«, »Strictly Rhythm« u.a.

3.1.2.  House in Deutschland

Die Geschichte von House in Deutschland ist zunächst eng an die amerikanische Entwicklung von House-Musik gekoppelt; allerdings beginnt sie erst einige Jahre später, nämlich im Jahr 1990, als in verschiedenen Metropolen Deutschlands Import-Plattenläden mit entsprechendem Sound eröffneten (»Hardwax« in Berlin, »Container« in Hamburg, »Groove Attack« in Köln u.a.)18

18 Nieswandt: house in d. A.a.O.
. Nach Nieswandt sind für die Entwicklung der House-Musik die »lokalen Kräfte« die entscheidenden Impulsgeber:

»Sie sind jene DJs und Clubaktivisten, die in ihrem jeweiligen Aktionsradius (nicht immer als erste) die Meinung prägen und Party machen. Meistens handelt es sich dabei um hochinformierte Leute, die sich intensiv mit Neuerscheinungen, Presseartikeln über House und dem Tun und Treiben berühmter, angesagter Produzenten beschäftigen. Durch Besuche in einschlägigen Clubs in den Metropolen dieser Welt (New York, London, Rimini im Speziellen) haben diese ›lokalen Kräfte‹ sich Schlüsselerlebnisse verschafft (. . . ) und es gefällt ihnen, eine Idee vom dort erfahrenen Spirit mit nach Hause zu nehmen und zu verbreiten.«19

19 Ebd.

Die Szene-Akteure informieren sich also an einschlägigen Orten und durch die Medien über die neuesten Trends und tragen sie daraufhin in ihre regionalen Kreise.

Zunächst wurde versucht, in Deutschland einen House-Sound zu produzieren, der dem amerikanischen Sound in nichts nachstand. Boris Dlugosch, DJ im Hamburger Club ›Front‹, kopierte unter anderen diesen Stil. Im Laufe der 90er Jahre jedoch gingen aus jeder Region typische House-Sounds hervor. Die Vielfalt ist groß. Der einzige Unterschied zwischen europäischer respektive deutscher House-Musik und amerikanischem House liegt in der Wurzel: Im Gegensatz zu den amerikanischen Produktionen, deren Hintergrund die Soul- und Discokultur ist, lassen sich europäische Produzenten nur indirekt davon anregen, sie schauen natürlich zunächst, was die hiesige, regionale Szene macht.

3.2.  Acid (-House): Entstehung und Entwicklung

Um Acid-House hat es Ende der 80er Jahre, im sogenannten zweiten Summer of Love (1988), besonders in England viel Trubel gegeben – nicht zuletzt wegen der Konnotationen mit halluzinogenen Drogen wie LSD, das umgangssprachlich auch als Acid bezeichnet wird. Musiker, die Acid-House produzierten, distanzieren sich jedoch größtenteils von dieser Assoziation und beziehen ihren Acid-Begriff schlichtweg auf den ›ätzenden‹ Sound, der dieser Musik wegen seiner ›Zwitscher- und Blubberlinien‹


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