- 114 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (113)Nächste Seite (115) Letzte Seite (209)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

elementare Bassdrum isoliert werden. Die unter auditiver Kontrolle erfolgende Dekomposition des zusammengesetzten Signals in vom jeweiligen Kontext abhängige, relevante und irrelevante Spektralanteile, ermöglicht einen neuen, vereinfachten Zugang zur Analyse. Der Abzug der Irrelevanzschwelle führt zu keinerlei auditorisch wirksamer Veränderung der Signale. Darüber hinaus enthält dieses Analyse-Werkzeug weitere Funktionen, die mit denen anderer Audio-Editoren durchaus vergleichbar sind. Grafik und Darstellung spielen für die Vermittlung von Musik eine zentrale Rolle, auch das Freilegen (Segmentieren) einzelner Passagen aus dem Track sollte problemlos möglich sein.

Grafik: S_TOOLS hat beispielsweise ein Doppel-Bildschirmkonzept: Der Text-Bildschirm wird für die Eingabe von numerischen Daten und Texten (Labelling) verwendet; der grafische Bildschirm besorgt die Echtzeit-Darstellung der Signale im Zeit- und Frequenzbereich. Eine solche Funktion erweist sich als nützlich, denn es können (zeit-) punktgenaue Ausschnitte aus einem Track bestimmt werden, die das Tool unmittelbar als Grafik darstellt.

Spektrogramme: Spektrogramme und Signalparameteranalysen (RMS-Amplitude, Grundfrequenz usw.) können in einigen Anwendungen wie SpectraLab oder S_TOOLS recht lang sein (bei Letzterem von wenigen Zehntelsekunden bis maximal 1000s). »Langzeitspektrogramme sind besonders geeignet, große strukturelle Eigenschaften eines Musikstücks darzustellen.«32

32 Deutsch, Werner A.: Psychoakustische Modelle und digitale Signalverarbeitung in der Musikwissenschaft. In: Hilscher, Elisabeth Th. / Antonicek, Theophil. Vergleichend-systematische Musikwissenschaft. Beiträge zur Methode und Problematik der systematischen, ethnologischen und historischen Musikwissenschaft. Franz Födermayr zum 60. Geburtstag, Tutzing: Hans Schneider 1994, S. 23–48.
Dies ist bei der üblichen Dauer von Technotracks ein echtes Plus. Man kann also ein ganzes Musikstück problemlos einspeisen und abbilden. Bei S_Tools ermöglicht der Sectioner das Segmentieren im Frequenzbereich. Dort existiert wie bei jeder anderen professionelleren Anwendung ein Editor, der die Messung von Parametern im Zeit- oder Frequenzbereich (z.B. Spitzen-Spektren etc.) ermöglicht. Von der Rechner-Leistung, jedoch auch vom Programm abhängig ist eine optische und akustische Kontrolle bei gleichzeitiger Darstellung des FFT- Amplitudenspektrums und / oder der Wellenform: Damit ist jederzeit möglich, die Analyse-Arbeit auditiv mitzuverfolgen. Insgesamt erweist sich die unmittelbare Echtzeit-Frequenzanalyse als sehr nützlich: In nur sehr kurzer Zeit liegen bereits erste Analyseergebnisse vor.

7.3.4.  Analyse von »I.D.12« mit S_Tools

Sämtliche Analysevorgänge mit S_Tools, die im Folgenden nur sehr verkürzt dargestellt werden, konnten mit freundlicher Unterstützung des Musikethnologen Rudolf Maria Brandl am musikwissenschaftlichen Institut der Universität Göttingen durchgeführt werden.


Erste Seite (i) Vorherige Seite (113)Nächste Seite (115) Letzte Seite (209)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 114 -Volkwein, Barbara: What´s Techno