elementare Bassdrum isoliert werden. Die unter
auditiver Kontrolle erfolgende Dekomposition des zusammengesetzten Signals in
vom jeweiligen Kontext abhängige, relevante und irrelevante Spektralanteile,
ermöglicht einen neuen, vereinfachten Zugang zur Analyse. Der Abzug der
Irrelevanzschwelle führt zu keinerlei auditorisch wirksamer Veränderung der
Signale.
Darüber hinaus enthält dieses Analyse-Werkzeug weitere Funktionen, die mit denen
anderer Audio-Editoren durchaus vergleichbar sind. Grafik und Darstellung
spielen für die Vermittlung von Musik eine zentrale Rolle, auch das Freilegen
(Segmentieren) einzelner Passagen aus dem Track sollte problemlos möglich
sein.
Grafik: S_TOOLS hat beispielsweise ein Doppel-Bildschirmkonzept: Der Text-Bildschirm
wird für die Eingabe von numerischen Daten und Texten (Labelling) verwendet; der
grafische Bildschirm besorgt die Echtzeit-Darstellung der Signale im Zeit- und
Frequenzbereich. Eine solche Funktion erweist sich als nützlich, denn es können (zeit-)
punktgenaue Ausschnitte aus einem Track bestimmt werden, die das Tool unmittelbar
als Grafik darstellt.
Spektrogramme: Spektrogramme und Signalparameteranalysen (RMS-Amplitude,
Grundfrequenz usw.) können in einigen Anwendungen wie SpectraLab oder S_TOOLS recht lang
sein (bei Letzterem von wenigen Zehntelsekunden bis maximal 1000s). »Langzeitspektrogramme
sind besonders geeignet, große strukturelle Eigenschaften eines Musikstücks
darzustellen.«32
32 Deutsch, Werner A.: Psychoakustische Modelle und digitale Signalverarbeitung
in der Musikwissenschaft. In: Hilscher, Elisabeth Th. / Antonicek, Theophil.
Vergleichend-systematische Musikwissenschaft. Beiträge zur Methode und Problematik
der systematischen, ethnologischen und historischen Musikwissenschaft. Franz
Födermayr zum 60. Geburtstag, Tutzing: Hans Schneider 1994, S. 23–48.
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Dies ist bei der üblichen Dauer von Technotracks ein echtes Plus. Man kann also ein
ganzes Musikstück problemlos einspeisen und abbilden. Bei S_Tools ermöglicht der
Sectioner das Segmentieren im Frequenzbereich. Dort existiert wie bei jeder anderen
professionelleren Anwendung ein Editor, der die Messung von Parametern im
Zeit- oder Frequenzbereich (z.B. Spitzen-Spektren etc.) ermöglicht. Von der
Rechner-Leistung, jedoch auch vom Programm abhängig ist eine optische und akustische
Kontrolle bei gleichzeitiger Darstellung des FFT- Amplitudenspektrums und /
oder der Wellenform: Damit ist jederzeit möglich, die Analyse-Arbeit auditiv
mitzuverfolgen.
Insgesamt erweist sich die unmittelbare Echtzeit-Frequenzanalyse als sehr nützlich: In
nur sehr kurzer Zeit liegen bereits erste Analyseergebnisse vor.
7.3.4. Analyse von »I.D.12« mit S_Tools
Sämtliche Analysevorgänge mit S_Tools, die im Folgenden nur sehr verkürzt dargestellt
werden, konnten mit freundlicher Unterstützung des Musikethnologen Rudolf Maria
Brandl am musikwissenschaftlichen Institut der Universität Göttingen durchgeführt
werden.
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