- 113 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (112)Nächste Seite (114) Letzte Seite (209)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

Abteilung Schallforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien entwickelt wurde. Das Werkzeug unterscheidet sich von anderen Systemen durch seine hohe Rechengeschwindigkeit und Rechengenauigkeit. Das Besondere an S_Tools sind seine Standard-Analyse-Funktionen wie die Signaldarstellung im Frequenzbereich z.B. durch das Spektrogramm; die Untersuchung diverser Signalsegmente auf Grund- oder Formantenfrequenzen, auf Signalenergie wie Intensität, Lautheit, Tonhöhe (sog. RMS28
28 RMS bezeichnet den Effektivwert , d.h. den quadratischen Mittelwert einer elektrischen (sinusförmigen) Wechselgröße. Vgl. Enders. A.a.O., S. 74; S. 22.
- [Root-Mean-Square-]Verfahren) oder Amplituden, und nicht zuletzt hat das ›Tool‹ nützliche Filterfunktionen. Speziell für die Überblicksanalyse einzelner Technotracks bieten sich das Spektrogramm- und das Root-Mean-Square-Verfahren an. Wie andere Editoren berechnet das Programm bei der Spektrogramm-Analyse FFT29
29 Fast Fourier Transformation.
-Amplitudenspektren bzw. ähnlich organisierte Signalverarbeitungsalgorithmen an dem durch das aktive Soundfile ausgewählten Signalsegment. Im Root-Mean-Square-Verfahren berechnet es die Signalenergie. Teilweise können zur Feststellung der Intensität bestimmter Sounds Filter benutzt werden, um andere Sounds auszuschließen.

Auf detaillierte Funktionen gehen die folgenden Ausführungen ein, die hauptsächlich auf die von der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Abteilung für Schallforschung, ins Internet30

30 Email: wad@kfs.oeaw.ac.at
gestellten Informationen zu S_Tools beruhen. Einen ganz erheblichen Unterschied zu anderen Editoren liegt in den Filterfunktionen von S_Tools:

Echtzeit-Filter: Das Tool implementiert Echtzeit-, digitale Filter- und Klangsynthesefunktionen und kann gleichzeitig als Steuerungseinheit und Signalgeber eingesetzt werden. Basis der Filterfunktionen ist ein FFT-gesteuerter Equalizer (typisch 512 bis 2048 Frequenzkanäle), dessen Frequenzgang in Echtzeit manuell über eine grafische Eingabe oder über Filterfunktionen aktiviert werden, die auf Files gespeichert wurden. Der Einsatz von Bandpassfiltern (Hochpass-, Tiefpassfilter)ist über die Spezifikation der Bandgrenzen möglich.

Irrelevanzschwelle und Relevanzspektrografie: Mit dem Ziel der Datenreduktion von digitalen Audiosignalen wurden einige Algorithmen entwickelt, die auf der Basis der auditorischen Simultanverdeckung irrelevante, d.h. nicht hörbare Frequenzkomponenten entfernen. In einem von G. Eckel31

31 Deutsch verweist hier auf: Eckel, G. Ein Modell der Mehrfachverdeckung für die Analyse musikalischer Signale. Dissertation. Wien 1989.
(1989) implementierten Verfahren kann nicht nur wie üblich die Irrelevanzschwelle abgezogen, sondern darüber hinaus gezielt Übermaskierung produziert werden. Diese Anwendung führt zu einer kontrollierten Hervorhebung der unmaskierten Spektralkomponenten. Mit diesem Verfahren können Spektrogramme hergestellt werden, in denen insbesondere bei musikalischen Signalen jeweils nur die perzeptiv relevanten Spektralanteile enthalten sind. Besonders bei Techno mit seinen zuweilen sehr dichten Klangflächen bietet sich dieses Verfahren an: Auf diese Weise kann u.a. die für Techno so

Erste Seite (i) Vorherige Seite (112)Nächste Seite (114) Letzte Seite (209)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 113 -Volkwein, Barbara: What´s Techno