- 105 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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ihres Einsatzes und ihrer funktionalen Bedeutung im Track selbst. Eine daraus resultierende Verlaufsgrafik oder eine Ablauftabelle verdeutlichen die im Techno übliche Klangschichtung bzw. -reihung. In den Bereich der Höranalyse fällt auch die Dokumentation des Tracks in ein transkribiertes Notat, das weiter unten detailliert besprochen wird.

Produktionsanalyse:
Anders als ein bloßer Nach- bzw. Mitvollzug von diversen, in einem Track verwendeten Instrumentalstimmen, bezieht sich die in der Arbeit vorgenommene Produktionsanalyse auf die komplette Produktionsintention und -umsetzung eines Tracks. Musikerkontext (Herkunft, kreative Intention, etc.) und Produktionsweise fließen hier mit ein. Das gesamte Stück, d.h. sämtliche wesentlichen Struktur- und Soundeigenschaften werden dadurch zunächst transparent, bedürfen jedoch einer Bestätigung durch andere Analysemethoden.

Physikalisch-akustische Analyse (Spektralanalyse):
Die Spektralanalyse eignet sich zur Darstellung musikgestalterischer, klanglicher Details, weil sie Lautstärke, Klangintensität und teilweise die Struktur transparent macht und sich darüber hinaus zur grafischen Sichtbarmachung von Aussagen der Musiker über klangfarbliche Eigenschaften eines Techno-Tracks eignet.

Transkription in Notation:
Techno mittels Notation sichtbar zu machen, ist aufgrund der sehr fließenden Übergänge in den Tonhöhenverläufen der teilweise prägenden Klänge nicht immer möglich. Frequenzmodulationen lassen sich allenthalben über Sonderzeichen dokumentieren. Da die Töne nur selten motivisch behandelt werden, fungiert auch keiner als Zielton. Eine Darstellung des exakten Tonhöhenverlaufs ist deshalb nicht sinnvoll. (Eine melodisch-harmonische Analyse ergibt bei Techno in der Regel nur geringen Erkenntnisgewinn.) Im rhythmischen Bereich hingegen kann Notation einsichtbringend sein. Sie klärt das Verhältnis der Rhythmussektionen untereinander und kann zudem die Funktionen eines Tracks offen legen. Bei einer Transkription mittels Höranalyse bedarf es aufgrund der Feinheiten und eng beieinander liegenden rhythmischen Auflösungen eines sehr genauen Gehörs. Differenzierter macht es der Noteneditor eines Sequenzer-Programmes, sofern man Klangdaten (Aif- oder Wav-File) als MIDI-File rekonstruieren kann bzw. vorliegen hat.

MIDI-File-Analyse:
Eine genauere Untersuchung eines Technotracks durch seine Darstellung als MIDI-File20

20 Vergleiche genauer MIDI-File Besprechung im Rahmen des weiteren Kapitels.
in der Arrangieroberfläche eines Software-Sequenzers verspricht grundsätzlich ein aufschlussreiches Ergebnis hinsichtlich der Aufdeckung der Struktur (Klangreihung, Collagetechnik, etc.) und der durch spezielle Geräte verwendeten Klangeigenschaften, sofern beispielsweise das Verwenden von Filtern vermerkt ist. Auch hier zeigen sich Vorteile in der Darstellung der Rhythmussektion und im Prinzip der Klangschichtung. Problematisch ist jedoch die schwierige Beschaffung der Files (besonders in Zeiten des Harddiskrecordings, wo Musiker in letzter Minute die Tracks nochmal verändern oder die CD-Version als Variante der Vinyl-Fassung direkt aufnehmen, ohne zu speichern). Eine andere Möglichkeit in der Darstellung eines Tracks als MIDI-File könnte die Resynthese eines Tracks sein, wobei das Klangergebnis

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