und nicht zuletzt spielen Produktionsqualität und
Abmischung (Mix) eine Rolle in der Wahrnehmung des Sounds: Um die Analyse zu
komplettieren, ist die Bestimmung übergreifender Faktoren sinnvoll. Gemeint sind all
jene Parameter, die sich auf die gesamte Anlage des Tracks beziehen und ihn
beeinflussen.
7.2.1. Untersuchungsgegenstand Techno
Was sind demnach für die Analyse von Techno bedeutsame Parameter?
Wesentlich sind zunächst all jene Faktoren, die der Aufschlüsselung der Frage
dienen, was Techno im musikalischen Sinne ist. Wie schon in vorangegangenen
Kapiteln18
18 Vgl. 4. und 3.Kapitel.
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dargestellt, ergeben sich aus den Sichtweisen einiger Autoren eindeutige Hinweise auf
die musikalische Gestalt von Techno. Sie können unter den oben genannten
Analyse-Parametern eingeordnet werden, so dass sich mannigfaltige Möglichkeiten einer
Fragestellung an Techno ergeben, die im Verlauf der folgenden beiden Kapitel freilich
nicht alle im Detail, jedoch in ihren wesentlichen Erscheinungen untersucht werden. Ihre
Analyse verhilft zu einem Überblick über Techno-Musik. Im Einzelnen und im konkreten
Bezug auf Techno können Kriterien bzw. Analyse-Parameter wie folgt kategorisiert
werden.
-
Aufbau, formale Struktur (linearer Verlauf):
- das Prinzip der Klangreihung, die konsequent sequentielle Struktur (Cousto);
- das Prinzip der Collagetechnik und der Reihung identischer Muster (Jerrentrup);
- das Mittel der Repetition, der Beat als wiederkehrende Regelm
äßigkeit: die minimalistische
Ordnung eines Four-to-the-floor-Beats (Poschardt), repetitive, bassorientierte Rhythmen
(Jerrentrup);
- rhythmische Begleitarrangements ohne Hauptparts (Jerrentrup);
- Auflösung festgefügter Strukturen und Experimentieren mit erweitertem Klangmaterial
(Szepanski, Poschardt);
- allmähliche Steigerung der Intensität, Zunahme der Lautstärke, intensivierter neuer Einsatz
nach abrupter Pause. Extreme Konstanz, lange Dauer, einfache Formen, minimale
Veränderungen bei vielfachen Repetitionen (Mitterlehner).
- Sound (vertikale Ebene):
- das Nicht-Schöne, die Fremdheit des Klangbildes (Lingner, Breuer); Geräusche anstelle von
Konsonanz und Dissonanz (Nowak): geräuschhafte (Poschardt) bzw. maschinenhafte
(Jerrentrup) Sounds;
- gesampelte Klänge, Stimmen, Geräusche (Laarmann, Rose);
- unnotierbare, durch den Einsatz von Mikroprozessoren generierte Klänge: Frequenzmodulationen
(Szepanski);
- Entstehung von Klanghalluzinationen durch den Einsatz bestimmter Soundeffekte: mehr
Soundebenen hörbar als tatsächlich produziert (Szepanski);
- Bassbeatdominanz (Konsens der meisten Autoren).
- Rhythmische Ereignisse:
- rhythmische Aufteilung in 8tel- und 16tel- Raster, Verzicht auf Off-Beat-Impulse und
dynamische Abstufungen (Jerrentrup);
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