- 103 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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und nicht zuletzt spielen Produktionsqualität und Abmischung (Mix) eine Rolle in der Wahrnehmung des Sounds: Um die Analyse zu komplettieren, ist die Bestimmung übergreifender Faktoren sinnvoll. Gemeint sind all jene Parameter, die sich auf die gesamte Anlage des Tracks beziehen und ihn beeinflussen.

7.2.1.  Untersuchungsgegenstand Techno

Was sind demnach für die Analyse von Techno bedeutsame Parameter? Wesentlich sind zunächst all jene Faktoren, die der Aufschlüsselung der Frage dienen, was Techno im musikalischen Sinne ist. Wie schon in vorangegangenen Kapiteln18

18 Vgl. 4. und 3.Kapitel.
dargestellt, ergeben sich aus den Sichtweisen einiger Autoren eindeutige Hinweise auf die musikalische Gestalt von Techno. Sie können unter den oben genannten Analyse-Parametern eingeordnet werden, so dass sich mannigfaltige Möglichkeiten einer Fragestellung an Techno ergeben, die im Verlauf der folgenden beiden Kapitel freilich nicht alle im Detail, jedoch in ihren wesentlichen Erscheinungen untersucht werden. Ihre Analyse verhilft zu einem Überblick über Techno-Musik. Im Einzelnen und im konkreten Bezug auf Techno können Kriterien bzw. Analyse-Parameter wie folgt kategorisiert werden.
  1. Aufbau, formale Struktur (linearer Verlauf):
    • das Prinzip der Klangreihung, die konsequent sequentielle Struktur (Cousto);
    • das Prinzip der Collagetechnik und der Reihung identischer Muster (Jerrentrup);
    • das Mittel der Repetition, der Beat als wiederkehrende Regelm äßigkeit: die minimalistische Ordnung eines Four-to-the-floor-Beats (Poschardt), repetitive, bassorientierte Rhythmen
    • (Jerrentrup);
    • rhythmische Begleitarrangements ohne Hauptparts (Jerrentrup);
    • Auflösung festgefügter Strukturen und Experimentieren mit erweitertem Klangmaterial (Szepanski, Poschardt);
    • allmähliche Steigerung der Intensität, Zunahme der Lautstärke, intensivierter neuer Einsatz nach abrupter Pause. Extreme Konstanz, lange Dauer, einfache Formen, minimale Veränderungen bei vielfachen Repetitionen (Mitterlehner).
  2. Sound (vertikale Ebene):
    • das Nicht-Schöne, die Fremdheit des Klangbildes (Lingner, Breuer); Geräusche anstelle von Konsonanz und Dissonanz (Nowak): geräuschhafte (Poschardt) bzw. maschinenhafte (Jerrentrup) Sounds;
    • gesampelte Klänge, Stimmen, Geräusche (Laarmann, Rose);
    • unnotierbare, durch den Einsatz von Mikroprozessoren generierte Klänge: Frequenzmodulationen (Szepanski);
    • Entstehung von Klanghalluzinationen durch den Einsatz bestimmter Soundeffekte: mehr Soundebenen hörbar als tatsächlich produziert (Szepanski);
    • Bassbeatdominanz (Konsens der meisten Autoren).
  3. Rhythmische Ereignisse:
    • rhythmische Aufteilung in 8tel- und 16tel- Raster, Verzicht auf Off-Beat-Impulse und dynamische Abstufungen (Jerrentrup);

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