- 54 -Sydow, Kurt: Musikpädagogische Beiträge aus drei Jahrzehnten 
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Innenkreis, 1. Stimme sind diejenigen, die sich im Uhrzeigersinn bewegen, 2. Stimme diejenigen in der Gegenrichtung, 3. und 4. Stimme in derselben Weise geordnet im Außenkreis. Am besten beginnt die Bewegung erst nach dem Stimmeneinsatz der 4. Stimme und man verabredet vorher, nach wievielmaligem Durchsingen der Abschluß kommen soll. Natürlich geht das nicht alles gleich auf einmal. Schon das Kettegehen will geordnet sein. Wir murmeln dazu: die rechte Hand, die linke Hand. Vergnügt wird es beim Erfinden von Reimzeilen. Also: Die rechte Hand, die linke Hand, die geb ich dir zum Unterpfand. Dann aber sei jeder unerschöpflich beim eigenen Reimen:

Die rechte Hand, die linke Hand - unbekannt - unbemannt - unerkannt - suffisant - arrogant - Pfand, Land, Stand, Rand, Band, Tand, Brand u.a. Wie elegant das Ersingen des Kanons schließlich gelingt, ist das Geschick des Singeleiters. Rhythmisches Sprechen des Textes zur Bewegung bis zum vierstimmigen Kanonsprechen, einstimmiges melodisches Erfassen bis zum vierstimmigen seligen Klangrausch, dazu in den Kreisen geschritten (die geformte Begrüßung!) und beim "net wahr" freundlich einander zugenickt, das können Steigerungen des Vergnügens sein. Der Beginn eines Abends kann damit aufs freundlichste gelingen 4.

Kehrreimlieder und Rundgesänge 5

Wer Singen in Gang bringen will, kann sich auf einen von ihm selbst beherrschten Schatz von Kehrreimliedern verlassen, weil er damit auf zwanglose Weise das Mitsingen wenigstens von der vierten Strophe an erreicht. Ein Rundgesang kann darüber hinaus die musikalischen Neigungen eines Kreises erschließen. "Ist einer in dem Kreis, rundadinella, der eins zu singen weiß, rundadinella?" Es folgen im Rundgesang die Lieder in beliebiger Reihenfolge. Durch die Anrufstrophe werden sie gelockt, durch die Dankstrophe beendet. Rundgesänge lassen sich durch Aufgabenstellungen kultivieren:

1. Es möge sich jeder ein Lied überlegen, das er besonders gerne mag, das zu ihm gehört, wie ein Stück seiner selbst.


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