- 18 -Sydow, Kurt: Musikpädagogische Beiträge aus drei Jahrzehnten 
  Erste Seite (1) Vorherige Seite (17)Nächste Seite (19) Letzte Seite (248)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

Alters- und Bildungsschichten überhaupt treffen könnten, wird in vielen Gesprächen eindeutig beantwortet: Im Choral. *

Über die Impulse zum neuen Liedschaffen

Es geht um die Betrachtung des neuen Liedes. Die anvisierten Lebenswirklichkeiten könnten bis ins Einzelne auf ihre Empfänglichkeit für das neue Lied hin geprüft werden, aber wer wollte daraus gültige Schlüsse ziehen, etwa für die Wertbeständigkeit. Nur so viel sollte mit den Lebensbildern deutlich werden, daß alles Singen und Liedgut in einem Verhältnis zu Menschen und Umständen gesehen werden muß. Aber zum Thema: Eine Fülle neuer Lieder bietet sich an und kaum noch ist es dem eifrigsten Singleiter möglich, das Angebotene aufzunehmen und zu verarbeiten. Welche Motive treiben zum Verfassen neuer Lieder? Es sei versucht, solche Motive zu benennen. Irgendwas möchte nach innen, zum Menschen gesagt und gesungen werden. - Ein Lied ist an das "Du" gerichtet, an den Nachbarn, an den Mitmenschen, an den Freund, an die Geliebte... Dem Denken und Fühlen einer Singgemeinschaft möchte eine Messe Bestätigung und Antwort geben, oder ihre Geselligkeit möchte der fröhliche musikalische Einfall würzen. - Lieder entstehen, um Kindern eine Freude zu machen, um Jugendlichen zu ihrem Ausdruck zu verhelfen. - Erwachsene, die mit den menschlichen Dingen vertraut sind, lösen sich zuweilen in Wort und Ton, vielleicht um anderen damit auf "den schwankenden Himmelsleitern zu begegnen",- Weisen entstehen - nach oben gerichtet - als Bitt-, Lob- und Dankgesänge. - Aber auch: Der Künstler, dem meisterlich die musikalischen Gestaltungskräfte zur Verfügung stehen, formt und gestaltet im Sinne des Schönen, der -

---------


Aus einem Brief des Komponisten: "Es kam mir darauf an, den Kanon so simpel und eingängig zu machen, daß auch ermüdete Bauarbeiter und Zimmerleute ohne Notenkenntnis und Übung im Singen mit rauhen Kehlen diesen Kanon schnell auffassen und zur eigenen Freude ohne viel Vorarbeit singen könnten. Daß mir das gelungen ist, hat unser gestriges Richtfest, bei dem ich den Kanon mit zwei Dutzend Maurern und Zimmerleuten sang, gezeigt."


Erste Seite (1) Vorherige Seite (17)Nächste Seite (19) Letzte Seite (248)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 18 -Sydow, Kurt: Musikpädagogische Beiträge aus drei Jahrzehnten