- 156 -Sydow, Kurt: Musikpädagogische Beiträge aus drei Jahrzehnten 
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Welt, die sich durch die hier im Schulwerk verwendeten Instrumente besonders sinnfällig erschließt. Es soll in Wechselwirkung die Wortmagie und umgekehrt die Klangmagie durch die des Worts gesteigert werden. Größere Sparsamkeit bei der Verwendung der Klangmittel ist geboten." (Bd. IV, 1 Nr. 46)

Orff hat eine Wortfolge "Edelsteine" gereiht und jene Wechselwirkung von Wort und Klang erreicht. - Die Anregung im Sinne des Modellcharakters heißt nun, Wortreihen zu bilden, die Ähnliches ermöglichen, z.B. Blumennamen, Gesteinsnamen oder (lustig gemeint) Mädchennamen, geheimnisvolle Städtenamen, Gestirnsnamen u.a. 19

Der Klangteppich. Zu unendlich vielen Melodien finden sich bei Orff Klangsätze. Zweifellos sind alle diese Klangsätze von differenzierter Besonderheit und in den Nuancen textbezogen. Dennoch ist das Prinzip durchgehend erkennbar. Fell-, Holz- und Stabspiele werden mit Blockflöten, Gamben und Gitarren klanglich gemischt. Jedem Instrument wird eine rhythmische bzw. melodische Bewegung, ein Bordun, eine Figur oder ein Ostinato zuerkannt. Die Einübung einiger dieser Klangsätze oder auch die Beschäftigung mit den Ostinato-Beispielen, Schlagübungen und Spielstücken geben genügend Anregung zu eigenen Findungen. Es hat sich der Brauch herausgebildet, Klangsätze nicht mit dem vollen Instrumentarium einzusetzen, sondern im Nacheinander und ebenso rückläufig wieder aufzuhören (der auf- und eingerollte Klangteppich).

Einbettung von Poesie in Phrasen öffnende oder abschließende Klänge bzw. in Übergänge schaffende melodische Floskeln. (Bd. V, 2 S.123)

Sprechgesänge. Die Übertragung von Texten verschiedenen Ursprungs in Sprechgesänge und Steigerung in Mixturklänge (Bd. V, 2S. 135)

Auf die Vielfalt, von der Sprache her Selberschaffen in Gang zu setzen, kann über das bisher und im weiteren Angeführte hinaus nur hingewiesen werden. Werner Thomas hat seit vielen Jahren der "Erklingenden Sprache" und einer "Musica poetica" im Geiste Orff's das Wort geredet. Wolfgang Roscher und Claus Thomas öffneten Zugänge zu einem "Elementaren Musiktheater" in mannigfaltigen Beispielen und reflektierten über das Handwerk des Selberschaffens. 19

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