- 123 -Sydow, Kurt: Musikpädagogische Beiträge aus drei Jahrzehnten 
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"Kontakte" - das meint Möglichkeiten eröffnen, die tieferes Verständnis anbahnen. - Das Wort Kontakt findet sich in der Elektrizität. Zum Stromkreis gehört eine Lampe mit einer Birne. Die Birne muß nach dem Einschalten aufleuchten. Der Vergleich mit dem Lehrer und Schüler mag erheiternd sein (und wie so oft ist die Metapher "schief"). Einzuschalten ist, damit der Verstand hell aufleuchtet, die Höreinstellung.

"Musikstück" - der Begriff ist weit zu fassen. Es ist darunter zu verstehen: Lieder umgewandelt in mehrstimmige Sätze - kunstvolle Kanons - Instrumentalstücke der programmatischen und absoluten Musik - Stücke vocaliter, instrumentaliter, cantare e sonare, Produkte der Schallkunst.

"Unterricht" - zum Unterricht gehört immer planmäßige Einübung. In unserem Falle geht es um Einübung von Hörschemata, darum, über gelegentliche Hörübungen hinaus eine durchgehende Linie zugewinnen, über die einmaligen Versuche Kontakte zu schaffen, eine Kontinuität zu erreichen, die das Hörund Auffassungsvermögen entwickelt, steigert.

"Grundschule" - das ist Begrenzung. Nach dem Plan der Tagung umgrenzt Grundschule das 1. bis 4. Schuljahr. Für die Mittelstufe sind eigene Veranstaltungen vorgesehen. Das ist keine sehr glückliche Gliederung. Die Psychologie der Lebensalter motiviert einen Einschnitt im 10. Lebensjahr nicht. Die Zusammenfassung des 1. bis 6. Schuljahrs entspricht gegenwärtigen Einsichten. Indessen erweisen sich die Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie im musikalischen Bereich als fragwürdig. Es zeigt sich einerseits, daß weitere Vorgriffe möglich sind, anderseits erfordern Unterentwicklungen mangels Unterrichtung Rückgriffe bis in die ersten Kinderjahre. Also, sowohl Vorwegnahme als auch Rückgriffe sind notwendig bei den Bemühungen, zu Musikstücken Kontakte bei den 6bis 12jährigen herzustellen. Es lassen sich noch keine Normen aufstellen. Es bleibt abzuwarten, bis empirische Untersuchungen Ergebnisse vorlegen.

Es ist eine Erfahrung, die anwesende Lehrkräfte bestätigen werden, daß Höraufgaben im 4. Schuljahr oft genauso gelingen wie im 8. oder 9. und manches im 4. Schuljahr oft erfolgreicher bewältigt wird als im 9. Wählen sollte man für die Grundstufe - hier schließe


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