Gregorianischer Choral, das alte Volkslied, Palestrinas Chorsätze - das ist Musik der Sprache. 2. Musik aus der Sprache.
3. Musik gegenüber der Sprache.
Bei der nun folgenden Bemühung, die einzelnen Stücke der Motette zu erläutern, werden zur Klärung des Wort-Tonverhältnisses die Hoffmannschen drei Stufen angewandt werden. Einzelbetrachtungen zur Motette, insbesondere über das Verhältnis
Der zugrundeliegende Choral steht im Gesangbuch unter den Psalmen, Bittund Lobgesängen für jede Zeit. Er stammt aus der Zeit des 30jährigen Krieges und hat als Textdichter Johann Franck. Die Melodie schrieb sein Freund Johann Crüger. Beide stammen aus der Niederlausitz, Franck aus Guben, Crüger aus Großbreesen bei Guben. Crüger war lange Zeit Organist in Berlin an St. Nicolai, z. Zt. Paul Gerhardts. Er gilt als der bedeutendste Melodienschöpfer der evangelischen Kirche seit Martin Luther. Im Gesangbuch finden sich für die Melodie noch zwei andere Textunterlagen aus späterer Zeit: "Schmückt das Fest mit Maien" und "Allgenugsam Wesen, das ich hab erlesen". Die Choralmelodie ist also nicht so ausschließlich mit dem "Jesu meine Freude" verbunden. Es ist eine schlichtinnige Melodie in der Gliederung: Stollen, Stollen, Abgesang, also in der Barform. Sie ist von der Neutralität des Ausdrucks, die ein Parodieverfahren zuläßt. |