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Das Streaming-Verfahren bietet den Vorteil, dass die Musiktitel direkt aus dem Internet abspielbar sind, ohne die Datei zuerst herunterzuladen. Technisch gesehen ist Streaming als temporärer, partieller Download anzusehen, weil Teile der Daten im Arbeitsspeicher des PCs zwischengespeichert werden, um Übertragungsschwankungen auszugleichen. Auch beim Streaming-Verfahren werden oft MP3-Dateien verwendet, die Datei steht jedoch nicht zur weiteren Benutzung zur Verfügung. Um den Titel ein weiteres Mal anzuhören, muss der Streaming-Vorgang erneut gestartet werden. Die Datei kann also auch nicht archiviert oder auf MP3-Player übertragen werden.5
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Der gesamte Bereich des Filesharing basiert auf dem Download-Verfahren, wobei das MP3-Format dominiert. Nach einem Download »besitzt« die Person, die den Titel heruntergeladen hat, diesen auch und kann frei über ihn verfügen. Ein CD-Kauf wird somit zumindest theoretisch unnötig.
Das Streaming-Verfahren wird im Zusammenhang des Tonträgermarktes zur Zeit hauptsächlich zu Werbezwecken verwendet. So stellen Firmen der Tonträgerindustrie oder Online-Händler wie »Amazon« auf ihren Webseiten kurze Ausschnitte von Songs mittels Streaming als Hörprobe zur Verfügung. Auf diese Weise können sich die Konsumenten einen Höreindruck verschaffen, müssen sich aber bei Interesse noch die CD kaufen.
Für die Zukunft setzt die Tonträgerindustrie große Hoffnungen in das Streaming-Verfahren. Tim Renner, Vorstandsvorsitzender von Universal Music, sagt in diesem Zusammenhang:
»Der nächste logische Schritt, dem wir uns entgegensehnen, ist der, dass gar nicht mehr der Download angeboten wird. Der nimmt ohnehin nur Speicherplatz ein, den man für andere Sachen besser verwenden könnte. Statt dessen: Streaming. Wie auch immer das genau aussehen wird, ob man feste Abos hat oder pro Stream Mikrobeiträge zahlt.«6
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Ob die Konsumenten bereit sind, von den gratis herunterladbaren MP3-Dateien auf kostenpflichtige Streaming-Angebote umzusteigen, wird sich erst noch herausstellen. Unterstützt wird diese Hoffnung jedoch von Jeremy Rifkins These vom