- 32 -Strack, Jan: Musikwirtschaft und Internet 
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3.2.  Geschichte des Internets

Gegen Ende der 1960er Jahre entwickeln die Forscher der amerikanischen »Advanced Research Projekt Agency« (ARPA) ein dezentrales Netzwerk, »ARPAnet« genannt, das die Computer verschiedener militärischer Stützpunkte miteinander verbinden soll. Der dezentrale Aufbau des ARPAnets gewährleistet, dass die Kommunikation zwischen den Computern auch dann nicht abreisst, wenn z. B. durch einen Atomschlag einzelne Stützpunkte zerstört werden.7

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Vgl. Münker, Stefan und Roesler, Alexander: Vom Mythos zur Praxis. S. 14

Das Prinzip der »Dezentralität« macht Computernetze jedoch nicht nur unanfällig gegenüber Störungen, sondern verhindert auch eine Kontrolle der Kommunikation über diese Netze. Das Militär wendet sich darum schon bald wieder von dieser Idee ab.

1969 wird das ARPAnet durch den Zusammenschluss der Zentralcomputer mehrerer Universitäten gestartet und etabliert sich als Kommunikationsmedium in der universitären Forschung.

»Die Übernahme einer im Auftrag des Pentagon erdachten technologischen Struktur in universitäre Zirkel brachte eine grundlegende erste Veränderung des militärischen Gedankens mit sich. Was als Abwehrstrategie eines feindlichen Angriffs begann, wurde entlang der technisch implementierten Möglichkeiten neu interpretiert und als Kommunikationsstruktur für die wissenschaftliche Forschung ausgebaut – und erhielt hier neue, auf die spezifischen Bedürfnisse der argumentativen und tendenziell nicht-strategischen Kommunikation des wissenschaftlichen Diskurses ausgerichtete Impulse.«8

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Münker, Stefan und Roesler, Alexander: Vom Mythos zur Praxis. S. 19

Die ersten verfügbaren Dienste sind »Teletype Network« (Telnet) und »File Transfer Protocol« (FTP). Mit Telnet kann man entfernte Computer steuern, FTP ermöglicht Datei-Übertragungen. 1971 wird das erste »Electronic-Mailing-Program« (E-Mail) entwickelt, mit dem man Nachrichten über das Netz versenden kann.9

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Vgl. Arns, Inke: Netzkulturen. Sabine Groenewold Verlag. Hamburg 2002 S. 14

In den folgenden Jahren entstehen weitere Netzwerke nach dem Vorbild des ARPAnet, die jedoch zum Teil auf anderen Technologien basieren. Um eine Kommunikation zwischen verschiedenen Netzwerken umzusetzen, wird ein geeignetes Protokoll benötigt. 1974 führt man daher das »Transmission Control Protocol/Internet Protocol« (TCP/IP) ein, das sowohl die Verbindungsherstellung als auch das Datenformat mehrerer miteinander verbundener Netzwerke regelt.10

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Vgl. Orthler, Tobias: Internet für Musiker. S. 11
Es ist nun möglich, die verschiedensten Netzwerktechnologien in ein »Netz der Netze« zu integrieren. Zum Prinzip der Dezentralität ist damit das der Unabgeschlossenheit getreten.11
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Vgl. Münker, Stefan und Roesler, Alexander: Vom Mythos zur Praxis. S. 19f

1978 wird das Projekt ARPAnet beendet und geht nahtlos in das »National Science Foundation Network« (NSFnet) über, dem direkten Vorläufer des heutigen »Internet«. Das NSFnet setzt sich hauptsächlich aus miteinander verknüpften Netzen zusammen, wohingegen das ARPAnet vorwiegend aus vernetzten Einzelcomputern bestand. Die Hauptleitung des NSFnet verbindet fünf Supercomputer12

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Diese Computergattung wird hauptsächlich in Forschung und Lehre eingesetzt und hat eine enorme Rechenkapazität. Es gibt von dieser Kategorie nur einige hundert Exemplare auf der Welt.

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