- 33 -Strack, Jan: Musikwirtschaft und Internet 
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miteinander, auf die nun auch Universitäten Zugriff haben, die nicht über einen eigenen Supercomputer verfügen. Ab 1986 steigt die Zahl der angeschlossenen Universitäten rapide an und 1987 sind bereits über 10.000 Computer vernetzt. Kanada, Dänemark, Finnland, Frankreich, Island, Norwegen und Schweden werden 1988 an das NSFnet angeschlossen. Gegen Ende der 1980er Jahre umspannt das Internet den gesamten Globus.

In den 80er Jahren erobert auch eine neue Nutzergruppe das Internet. Technisch versierte Privatleute versenden über das »Usenet« E-Mails und beteiligen sich an Tausenden von aufkommenden Diskussionsforen zu Themen wie Politik oder Gesellschaft. Das Usenet verbindet Computer nicht über teure Stand-, sondern über günstigere Telefonleitungen, und gewährt somit auch außeruniversitären Personen den Zugang. Die Computer treten automatisch über Telefonwahlverbindungen miteinander in Kontakt und suchen nach geänderten oder neuen Daten, um diese dann vom einen zum anderen Rechner zu kopieren. Die Beiträge der Diskussionsforen werden so auf alle angeschlossenen Computer verteilt. Man spricht in diesem Zusammenhang von »Bulletin Board Systems« (BBS).13

13
Vgl. Arns, Inke: Netzkulturen. S. 16f
Neben dem Usenet etablieren sich weitere, zum Teil private, zum Teil kommerzielle BBS. Sie existieren kurzfristig ohne Anschluss zum Internet, sind jedoch bis Ende der 80er Jahre allesamt in dieses integriert.14
14
Vgl. Münker, Stefan und Roesler, Alexander: Vom Mythos zur Praxis. S. 14f

In den 1990er Jahren beginnt schließlich der Internetboom: Das Internet hält Einzug in fast das gesamte gesellschaftliche Leben. Bisher setzte die Nutzung des Internets ein relativ großes Maß an Technik- und Programmierkenntnissen voraus, mit Erfindung des Internetdienstes »World Wide Web« (WWW) und den dazugehörigen »Internetbrowsern« wird das Internet jedoch massentauglich.

Das WWW bietet, im Gegensatz zum bisherigen textbasierten Internet, eine grafische Oberfläche und integriert alle bisherigen Dienste. Für die Kombination von formatierten Texten und Grafiken wird das Dateiformat »Hypertext Markup Language« (HTML) verwendet, das Übertragungsprotokoll des WWW heißt »Hypertext Transfer Protocol« (HTTP). Die in HTML erstellten Inhalte werden auf »Webseiten« präsentiert. Um diese Webseiten darstellen zu können, muss auf dem

Computer ein »Internetbrowser« installiert sein. Es handelt sich dabei um ein Programm, das die Navigation im WWW ermöglicht.15

15
Vgl. Orthler, Tobias: Internet für Musiker. S. 11f

Der durch das WWW und die Internetbrowser stark vereinfachte Zugriff auf das Internet bringt auch ein verändertes Nutzungsverhalten mit sich. Einige Internet-Nutzer der 80er Jahre sahen im Internet ein Mittel zur freien, unzensierten Kommunikation und verbanden mit diesem neuen Medium bestimmte politische und gesellschaftliche Visionen. Ein anderer Teil war stärker technikorientiert und versuchte, die technischen Möglichkeiten des Internets und der Computer immer besser auszuschöpfen. Allen gemeinsam war jedoch, dass sie das Internet aktiv nutzten und selbst neue Inhalte einbrachten.

Die Internet-Nutzer der 1990er Jahre bestehen zunehmend aus reinen


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