- 28 -Strack, Jan: Musikwirtschaft und Internet 
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1985 kommt das »Digital Audio Tape« (DAT) auf den Markt. Es entspricht im Aufbau einer normalen Kassette, ist jedoch nur halb so groß und ermöglicht, wie der Name schon sagt, digitale Aufnahmen. DAT wird zum Standard in professionellen Tonstudios, kann sich aber auf der Konsumentenseite nicht durchsetzen.58

58
Vgl. ebd. S. 17f
Auch »Minidisc« (MD) und »Digital Compact Cassette« (DCC) gewinnen nach ihrer Einführung im Jahr 1992 nur begrenzte Bedeutung.

Erst mit der »Digital Versatile Disc« (DVD) kann sich 1996 ein weiterer Tonträger erfolgreich etablieren. Die DVD sieht aus wie eine herkömmliche CD, hat jedoch eine 26mal größere Speicherkapazität, die sie als Trägermedium für Film prädestiniert. Sie ist daher weniger eine Konkurrenz für Audio-CDs, sondern tritt eher die Nachfolge des analogen Videos an.

Im Jahr 2000 kommen schließlich »DVD-Audio« und »Super Audio Compact Disc« (SACD) auf den Markt. Sie liefern eine noch höhere Klangqualität als die CD, bieten Mehrkanalton und können auch Texte und Bilder enthalten. Bei diesen Tonträgern handelt es sich bisher um Produkte für eine kleine, in hohem Maße musikinteressierte Zielgruppe. Über ihre Durchsetzungskraft auf dem Markt können noch keine Aussagen gemacht werden.59

59
Vgl. Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V. (Hrsg.): Jahrbuch 2002. S. 29

2.4.2.  Auswirkungen

Mit der CD liegt Musik erstmals in digitalem Format vor. Dies kann in seiner Bedeutung für die Tonträgerindustrie und den Tonträgermarkt nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Digitalisierbarkeit von Musik ermöglicht im Zusammenhang mit Fortschritten in der Digitaltechnik, der Datenkompression und der Netztechnologie eine Aufspaltung des traditionellen Marktes in einen Online- und einen Offline-Bereich.

Im Offline-Bereich wird die traditionelle Wertschöpfungskette, wie sie in Kapitel 1.3.1 beschrieben wurde, beibehalten. Die Veränderungen äußern sich durch Innovationen beim Tonträgerformat, das Produkt Tonträger an sich wird nicht hinterfragt.

Musik liegt nun in einem binären Datencode vor, der sich auf der Datenebene nicht von Video, Photo, Grafik oder Text unterscheidet. Die Integration dieser Medien auf einer gemeinsamen Benutzerplattform, zum Beispiel dem »Personal Computer« (PC), ist daher möglich; Multimedia-Produkte entstehen.60

60
Vgl. Kulle, Jürgen: Ökonomie der Musikindustrie. S. 18f

Das Tonträgerformat für multimediale Inhalte ist zunächst die CD-ROM (Read Only Memory), die 1993/94 auf dem Markt eingeführt wird. Sie bietet mit einer Speicherkapazität von 650 Megabyte (MB) genug Platz für hochauflösende Bilder, digitale Videos, Animationen und natürlich Musik. Internationale Interpreten wie Peter Gabriel mit der CD-ROM »Explora« und Prince mit »Prince Interactive« machen die ersten Schritte in diesem neuen medialen Rahmen. Die Veröffentlichungen sprechen jedoch eher verspielte Computernutzer als eingefleischte Musikfans an, weil rein musikalisch nur wenig geboten wird. Wenn Musik multimedial ergänzt


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