- 24 -Strack, Jan: Musikwirtschaft und Internet 
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Die Käuferreichweite definiert Jürgen Kulle als »Teil der tatsächlichen Tonträgerkonsumenten, bezogen auf alle potentiellen Tonträgerkäufer in Deutschland.«37

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Kulle, Jürgen: Ökonomie der Musikindustrie. S. 158ff
Das Käuferpotenzial38
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Als potenzielle Käufer gelten alle Personen ab einem Alter von 10 Jahren, die ein Abspielgerät für Tonträger besitzen.
in Deutschland wurde 1995 auf ca. 62,5 Millionen Menschen geschätzt. Tatsächlich kauften jedoch nur ca. 32 Millionen Menschen Tonträger, was eine Käuferreichweite von ca. 51,1 Prozent ergibt. Zwischen 1985 und 1995 ergab sich eine durchschnittliche Käuferreichweite von 52 Prozent. Nur knapp die Hälfte der potenziellen Käufer erwirbt also tatsächlich einen Tonträger. Die Käuferreichweite der Tonträgerindustrie ist daher als gering anzusehen.39
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Mahlmann, Carl: Strukturen des deutschen Tonträgermarktes. In: Moser, Rolf und Scheuermann, Andreas (Hrsg.): Handbuch der Musikwirtschaft. 4., vollständig überarbeitete Auflage. Josef Keller Verlag. Starnberg und München 1997. S. 178

Das Entwicklungspotenzial zur Erhöhung der Käuferreichweite wird auf ca. 18 Prozent geschätzt. Diese Schätzung stützt sich darauf, dass es eine gewisse Anzahl an Nicht-Käufern gibt, bei denen Vorbedingungen für den Tonträgerkonsum gegeben sind. Hierzu zählen z. B. der Musikkonsum mittels Radio oder der Besitz eines Abspielgerätes. Zur Erhöhung der Käuferreichweite muss bei den möglichen Käufern ein Kaufimpuls geweckt und umgehend befriedigt werden, da man davon ausgeht, dass jeder Konsument, der nicht innerhalb von ca. zehn Minuten das gewünschte Tonträgerprodukt findet, vom Kauf absieht.40

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Vgl. Kulle, Jürgen: Ökonomie der Musikindustrie. S. 158f

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Kaufintensität, d. h. wie viele Tonträger pro Jahr gekauft werden. Der entsprechende Wert lag im Zeitraum von 1985 bis 1995 bei durchschnittlich 8 Stück.

Hinsichtlich der Kaufintensität wird zwischen Intensivkäufern mit mehr als neun gekauften Tonträgern pro Jahr, Durchschnittskäufern mit vier bis neun und Extensivkäufern mit einem bis drei gekauften Tonträgern pro Jahr unterschieden. Vereinfacht gesagt teilt sich die Bevölkerung in 10 Prozent Intensivkäufer, 40 Prozent Gelegenheitskäufer und 50 Prozent Nichtkäufer auf.41

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Vgl. Mahlmann, Carl: Strukturen des deutschen Tonträgermarktes. S. 178f

Insgesamt sind die jüngeren und mittleren Altersklassen überproportional an der Tonträgernachfrage beteiligt. Dies bedeutet bei der derzeitigen Bevölkerungsentwicklung, die von einem wachsenden Anteil älterer Menschen geprägt ist, dass die Bevölkerungsgruppe mit überproportionaler Tonträgernachfrage kleiner wird.42

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Vgl. Kulle, Jürgen: Ökonomie der Musikindustrie. S. 156ff
Dieser Tendenz wirkt jedoch im globalen Zusammenhang das Anwachsen der Weltbevölkerung entgegen, und so freut sich Rudi Gassner im Kapitel »Weltmusikmarkt« des »Handbuchs der Musikwirtschaft«:

»Die gute Nachricht (zumindest für die Musikindustrie) ist, dass die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2005 auf 6,7 Milliarden Menschen wachsen soll, eine Steigerung von 18 % gegenüber 1995.«43

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Gassner, Rudi: Weltmusikmarkt. S. 28


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