Tabelle 1: Konzentrationsprozesse der Tonträgerindustrie13
Für diesen Konzentrationsprozess innerhalb der Tonträgerindustrie können verschiedene Gründe angeführt werden. Erstens schlägt sich der wegen der steigenden Anzahl von Veröffentlichungen sowie kürzeren Produktlebenszyklen wachsende Werbeaufwand zur Markteinführung eines Tonträgers in größerem Kapitalbedarf nieder. Ein zweiter Grund liegt in der Internationalisierung des Wettbewerbs, d. h. Musiker müssen zugleich national und international vermarktet werden. Hierbei sind eigene Länderabteilungen für die jeweiligen nationalen Märkte von großer Bedeutung. Diese können jedoch nur von den größten Tonträgerfirmen unterhalten werden. Drittens hat die Verhandlungsstärke bekannter Künstler zu Garantiesummen geführt, die die Finanzkraft kleiner Unternehmen übersteigt. Als vierte Ursache schließlich ist die durch schnelleren Produktumschlag und Internationalisierung verschärfte Konkurrenz zwischen den Tonträgerfirmen anzuführen. Durch eine Konzentrationsstrategie lässt sich gegenüber dem Handel die eigene Verhandlungsstärke steigern.14
Als Ergebnis des Konzentrationsprozesses haben sich letztendlich die auch als »Big Five« bezeichneten Majors in ihrer heutigen Form herausgebildet. Sie kontrollieren zusammen über 70 Prozent des Welttonträgermarktes und sind über ihre Muttergesellschaften in wirtschaftliche Zusammenhänge integriert, die weit über die Tonträgerindustrie hinausreichen. Die Muttergesellschaften der Majors sind: |