- 112 -Strack, Jan: Musikwirtschaft und Internet 
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weil für sie kein Geld da ist. Und um das noch ein bisschen auf die Spitze zu treiben: Wenn sich der Preis von jeder einzelnen CD nach den Herstellungs-, Produktions- und Vertriebskosten jeder einzelnen CD selbst richten würde, dann könnte man Madonna-CDs für sehr viel weniger Geld kaufen, dann müsste aber die erste CD einer neuen Pinneberger Band 640 Euro pro Stück kosten, denn die verkaufen ja nur ein paar hundert davon und der Rest war leider ein Flop, d. h. an diesen Stellen wird gezielt und mit Absicht und mit musikalisch-kulturellem Interesse in eine Band investiert, eine Aufnahme finanziert, von der man weiß, die wird mit größter Wahrscheinlichkeit ihre Kosten nicht wieder einspielen, vielleicht aber die zweite oder dritte. D. h., und ich will das gar nicht glorifizieren, aber schon klar machen: da wird investiert, da wird ein Verlustgeschäft in Kauf genommen, erstens in der Überzeugung, dass dies gute Musik ist, und zweitens in der Hoffnung, dass es später mal einen Erfolg geben könnte. Und das gelingt nur, indem die erfolgreichen Künstler toperfolgreich sind, denn die verdienen das Geld für die vielen kleinen, noch unbekannten Künstler mit. Und in dem Maße, in dem dieser Kreislauf gestört wird, sorgt er einfach dafür, dass es der Musikwirtschaft immer schwerer fällt, in neue, unbekannte Künstler und junge Musik zu investieren. Wenn Sie oben nicht genug verdienen, dann können Sie das unten nicht wieder investieren. Und das ist ein Zusammenhang, der liegt auf der Hand, von zu vielen Menschen ist er aber noch nicht bewusst gemacht worden. Da liegt auch noch eine Aufgabe von uns.
J. S.: Herr Spiesecke, ich danke Ihnen für dieses Interview.

B

Textausschnitt: Courtney Love does the maths

http://dir.salon.com/tech/feature/2000/06/14/love/index.html

[Stand: 12.02.2003]

»Today I want to talk about piracy and music. What is piracy? Piracy is the act of stealing an artist’s work without any intention of paying for it. I’m not talking about Napster-type software. I’m talking about major label recording contracts. I want to start with a story about rock bands and record companies, and do some recording-contract math: This story is about a bidding-war band that gets a huge deal with a 20 percent royality rate and a million-dollar advance. (No bidding-war band ever got a 20 percent royality, but whatever.) This is my ›funny‹ math based on some reality and I just want to qualify it by saying I’m positive it’s better math than what Edgar Bronfman Jr. [Präsident von Seagram] would provide. What happens to that million dollars? They spend half a million to record their album. That leaves the band with $500,000. They pay $100,000 to their manager for 20 percent commission. They pay $25,000 each to their lawyer and business manager. That leaves $350,000 for the four band members to split. After $170,000 in taxes, there’s $180,000 left. That comes out to $45,000 to live on for a year until the record


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