- 101 -Strack, Jan: Musikwirtschaft und Internet 
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dass bestimmte Inhalte erst gar nicht verfügbar sind, das betrifft pornographische Angebote genauso wie rechtsextremistische und andere. Das sind Bereiche, in denen Maßnahmen schon begonnen wurden, ansonsten gibt es ganz nüchtern, nach Teledienste-Gesetz, eine Verpflichtung der Provider, Angebote, von deren Illegalität sie Kenntnis erlangen, nicht weiter zugänglich zu machen, und die nutzen wir auch – wie in dem genannten Beispiel.
J. S.: Gibt es Statistiken über die Zahl der Zugriffe auf bestimmte Filesharing-Services? Also kann man z. B. sagen, KaZaA habe mehr User als iMesh, oder ist das nicht nachvollziehbar?
H. S.: Doch, das ist sogar relativ einfach nachvollziehbar. Ich möchte nur hier, und sage das auch ganz offen, weder eine Anleitung geben noch Interesse für bestimmte Angebote wecken. Es gibt Systeme, die zeigen selbst schon an, wie viele Leute Online sind. Ansonsten reicht ja schon ein Suchbegriff, um zu sagen: Sie finden von einem Titel so und so viele hundert oder tausend Angebote. Insofern gibt es eine Größenordnung, die man schon alleine über diese Tatsachen einschätzen kann, und es gibt auch noch weitere Möglichkeiten, dies nachzuvollziehen, über die ich aber nicht so viel sagen möchte.
J. S.: Um einmal auf die legalen Angebote im Internet zu sprechen zu kommen, kann man Aussagen über den Umsatz der Musikindustrie mit dem digitalen Vertrieb von Musik machen?
H. S.: Ich kann das jetzt nicht auf Monate bezogen sagen, aber im Jahr 2001 war die Umsatzgrößenordnung absolut vernachlässigbar. Darüber gibt es gar keine detaillierten Angaben im Moment, aber das liegt natürlich daran, dass es im vergangenen Jahr noch sehr wenige legale Angebote gab, die dann kaum Nachfrage hatten. Im Moment ist es einfach so, dass sich alles, was im Internet mit Musik passiert, zum größten Teil im Bereich illegaler Angebote bewegt, und da ist der legale Bereich in der Tat leider kaum messbar. Wie weit sich das jetzt mit dem Popfile-Angebot von Universal geändert hat und was da in Folge passiert, ist schwierig abzuschätzen. Wie gesagt, da gibt es die Einschätzung, das Ökonomische wird in dem Maß eine Chance haben, wie es gelingt, gegen illegale Angebote vorzugehen.
J. S.: Gerade in Bezug auf Popfile habe ich von vielen Leuten gehört, die das mal ausprobiert haben, dass hier halt das Angebot unbefriedigend sei, da es sich lediglich um die Musik von Universal handele. Es fehlt die schon angesprochene firmenübergreifende Vernetzung.
H. S.: Ich will das mal ganz klar auf den Punkt bringen: Wenn man morgen einen Juwelierladen aufmachen will, dann ist es natürlich am einfachsten, man bricht bei seinem Konkurrenten ein und klaut die Auslage. Wenn man das nicht machen will, dann muss man die Schmuckstücke, die man morgen verkaufen will, heute einkaufen. Das dauert dann natürlich ein bisschen länger, da man die Preise verhandeln muss. Und man muss sich vorher eine Kleinigkeit ansparen, um die erste Ladenausstattung kaufen zu können. So ist es in diesem Bereich auch. In der Tat ist es so, dass jeder Anbieter im Internet legal nur anbieten kann, wovon er sich vorher die Rechte gesichert hat, und deswegen ist es eben

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